Roland Plötzky

Die Ortschaft Plötzky liegt östlich der Elbe. Sie entstand vermutlich im frühen Mittelalter. Genaueres ist nicht belegt. Der Ort wurde schnell zu einem wichtigen Handelsplatz und Umschlagsort für Fischereierzeugnisse, Produkte aus Land- und Forstwirtschaft sowie für den in den Steinbrüchen abgebauten Quarzit. Aufgrund des regen Handels erhielt Plötzky so schließlich das Marktrecht. Ebenso wurde bereits damals die Gerichtsbarkeit ausgeübt. Im Mittelalter wurden Rolande als Zeichen bürgerlicher Freiheit in vielen Städten aufgestellt. 

Plötzky ist somit ein echter Rolandort, und besaß bereits Ende des 14. Jahrhunderts einen Roland. Dieser stand bis Anfang des 18. Jahrhunderts vor dem Rathaus, das sich in unmittelbarer Nähe des Klosters befand. Ab 1725 wurde eine neue Rolandfigur aus Holz im Vorgarten des Pfarrhauses aufgestellt. Dort stand sie bis 1916 und wurde, wie viele andere Rolandstatuen, vermutlich zu Brennholz verarbeitet. Danach geschah lange nichts. Erst seit Oktober 2005 steht wieder eine aus Sandstein gefertigte, 2,10 m große Rolandstatue in der Ortsmitte, direkt an der Straße der Romanik. Finanziert wurde die Statue übrigens auf Initiative des Heimatvereins mit Hilfe zahlreicher Spenden der Bürger. Mit einem Orgelkonzert zum 25. Jahrestag der Deutschen Einheit sowie der Feierlichkeit anlässlich der Neuaufstellung des Rolandes fand 2015 ein großes Rolandfest statt. 

Selbstkreiertes Gedicht der Kita-Kinder aus Plötzky:

"Unser Roland ist ein großer Mann, er steht mitten im Dorf, so dass ihn jeder sehen kann. Mit Schild und Schwert steht er dort. Aus Stein gemeißelt, hier in Plötzky, hier in unserem schonen Ort. Große und kleine Leute bleiben stehen und freuen sich, ihn zu sehen. Unser Roland ist jetzt zehn Jahr. Wir wollen heute feiern. Hurra, hurra, das Rolandfest ist da."