Öffentlichkeitsarbeit & Historische Forschungsarbeit

Anfragen und Benutzung - Wer nimmt warum das Stadtarchiv in Anspruch?

Das Stadtarchiv Schönebeck sieht sich auch als Dienstleistungseinrichtung für die Bürger. Anfragen und Benutzungen sind sehr unterschiedlicher Natur. Dienstliche Angelegenheiten der eigenen Verwaltung werden ebenso an das Archiv hereingetragen wie Anfragen hiesiger oder auswärtiger (auch internationaler) Behörden, Institutionen, Vereine oder Privatpersonen.

Schon Schüler der 3. Klassen suchen das Stadtarchiv auf und können sich beispielsweise anhand von ausgearbeiteten Materialzusammenstellungen zum Thema "Stadtwappen" informieren. Zu immer wiederkehrenden Fragen werden Faltblätter erstellt, die kostenfrei mitgenommen werden können, wie etwa zum Stadtwappen, zur Salzsiedung, zum Bierer Berg, zum Schönebecker Marktbrunnen und zum Stadtarchiv selbst.

Anfragen zu Eigentumsrückführungen oder Anträge zur Entschädigung der NS-Zwangsarbeiter waren vor einigen Jahren häufig zu verzeichnen. Nach der Übernahme der Personenstandsunterlagen aus dem Standesamt werden nun vermehrt genealogische Anfragen an das Stadtarchiv gestellt. Wissenschaftliche Arbeiten können aufgrund des Archivalienstudiums ebenso erstellt werden wie Familienstammbäume privater Genealogen. Vereine möchten ihre Geschichte erforschen. Es wird an Projekten der Tourismusförderung gearbeitet, an der Erforschung der Orts- oder Industriegeschichte, Lehrer nutzen die Angebote des Archivs, um ihren Schülern die "große" Geschichte durch Vermittlung der hiesigen Geschehnisse begreifbarer zu machen.

Unterstützung der historischen Bildungsarbeit

Zur Unterstützung der historischen Bildungsarbeit werden im Rahmen der personellen Möglichkeiten unter anderen Klassenführungen, Einführung in die Archivarbeit, Betreuungen von Schülerprojekten, Vorträge zur Stadtgeschichte angeboten. Das Stadtarchiv beteiligt sich am "Tag der Archive", der am 20. Mai 2001 erstmals vom Verband deutscher Archivarinnen und Archivare (VdA) veranstaltet wurde. Der bundesweite jährliche Tag des offenen Denkmals immer im September wird genutzt, um Denkmale und geschichtsträchtige Orte in den Blickpunkt der Öffentlichkeit zu stellen. Oft geschieht das in Zusammenarbeit mit Partnern.

Die Mitarbeiter des Stadtarchivs sind als Vertreter der Stadt Schönebeck (Elbe) Mitglieder in der ehrenamtlichen Jury des Urman-Preises, der vom Ehepaar Urman ins Leben gerufen wurde. Teilnehmen können Schüler von Sekundarschulen und Gymnasien des Altkreises Schönebeck.  Anliegen ist es, "die Erinnerung an die einst in Schönebeck existierende jüdische Gemeinde zu bewahren und an das, was den jüdischen Frauen, Männern und Kindern auch in dieser deutschen Stadt in der Zeit des Faschismus angetan worden ist." Die besten Schülerarbeiten zu diesem Thema werden jährlich während einer feierlichen Veranstaltung im Schalom-Haus, der ehemaligen Synagoge, ausgezeichnet.

Publikationstätigkeit

An verschiedenen wissenschaftlichen oder heimatkundlichen Publikationen hatten die Mitarbeiter des Stadtarchivs unterstützenden oder maßgeblichen Anteil. Bände mit historischen Schönebecker Stadtansichten, Festschriften zu Jubiläen, Unterstützung bei der Erarbeitung von überregionaler Fachliteratur, Presseartikel entstanden im Archiv. Es konnten also einige Erfahrungen gesammelt werden, die gern weitergegeben werden, wenn beispielsweise Fragen bei der Erstellung einer Festschrift oder Chronik entstehen oder mal ein Schriftstück der Großeltern in Sütterlin vorliegt, das "übersetzt" werden soll. Gegebenenfalls kann auch auf weitere Ansprechpartner wie andere Archive, Museen oder Heimatvereine verwiesen werden.