Kleine Chronik des Stadtarchivs

Die Anfänge der einzelnen Registraturen unseres Archivsprengels - des räumlichen Zuständigkeitsbereiches des Stadtarchivs Schönebeck - verlieren sich im "Dunkel der Geschichte". Zu vermuten ist aufgrund der überlieferten Bestände, dass es zumindest in Groß Salze - heute als Bad Salzelmen ein Stadtteil Schönebecks - und Schönebeck selbst schon Jahrhunderte lang Einrichtungen dieser Art gegeben hat. Sie dienten damals noch nicht der Öffentlichkeit, sondern der Gewährleistung der Rechtssicherheit der jeweiligen Gemeinde.
 
Ein weiteres Aufgabengebiet kam hinzu: die historische Forschung, die im 19. Jahrhundert eine Blüte erlebte. Vom Groß Salzer Stadtarchiv ist uns bekannt, dass in dieser Zeit der Stadtrat a.D. Franz Wolter (1813-1910) hier "fleißig gearbeitet" hat. Er ist der Verfasser der "Geschichte der Stadt Magdeburg" und zog im Jahre 1884 von Magdeburg nach Groß Salze. Oft kümmerten sich damals Lehrer oder Pfarrer um die Archive.  So war es der Lehrer Adolf Müller, der bis 1919 im Groß Salzer Archiv tätig war. Er legte unter anderem handgeschriebene Findbücher an und verfasste die "Chronik der Stadt Groß Salze".  Ihm folgte der Lehrer Wilhelm Schulze, der bis 1955 ehrenamtlich, danach mit einer halben Stelle im Archiv tätig war.

Über 50 Jahre lang war er Archivar und hat eine reiche Publikationstätigkeit entfaltet. In seine "Amtszeit" fiel unter anderem die Zusammenfassung der Schönebecker, Bad Salzelmener und Frohser Archive 1932 aufgrund der Ortsvereinigung, die Lagerung der Archivalien im Schönebecker Salzschacht während des Zweiten Weltkrieges und 1950 der Umzug in das historische Burggebäude des Burghofes Salzelmen.  Ein weiterer Pädagoge, Oberlehrer Karl Freist, übernahm die Arbeit in der Einrichtung von 1971 bis 1991, dann wurde sie durch eine Honorarkraft betreut. Erst im Jahre 1993 erfolgte wieder die hauptamtliche Besetzung des Archivs. Im Januar 1996 konnte die Einrichtung dann in die sehr zweckmäßig gestalteten Räume in der Prager Straße 71 umziehen.
 
Das städtische Verwaltungsarchiv im Breiteweg 11, das seit Mitte der 1990er Jahre kontinuierlich aufgebaut wurde, dient grundsätzlich den Mitarbeitern der Stadt Schönebeck (Elbe) zur Einsichtnahme in ihr eigenes, dorthin abgegebenes Schriftgut. Stadt- und Verwaltungsarchiv wurden Ende 2004 organisatorisch zu einer Einrichtung zusammengefasst.