Interview: Im Gespräch mit Dirk Lindner - Elbestadt hat Vorzeige-Wehr

Die Schönebecker Wasserwehr ist personell und technisch gut aufgestellt.
Darauf will sich Wehrleiter Dirk Lindner nicht ausruhen.
Deshalb hat er mit Kollegen im vergangenen Jahr den Sachsen-Anhalt-weiten Runden Tisch der Wasserwehren gegründet.
Jetzt fand der dritte statt.
Darüber sprach Volksstimme-Redakteurin Kathleen Radunsky mit ihm.

Volksstimme: Sind Sie zufrieden mit dem dritten Runden Tisch?

Dirk Lindner:
Ja.
Dieses Mal waren 50 Teilnehmer von 16 Kommunen und Wasserwehren dabei.
Angefangen hatten wir beim ersten im Juli 2014 mit 16 Teilnehmern von sechs Wehren.
Allein die Teilnehmerzahl zeigt, dass der Bedarf da ist.
Denn ein Problem nach wie vor ist die Ausstattung einer Wasserwehr.
Dafür existiert keine Richtlinie.
Und das stellt andere Wasserwehren genauso wie unsere Schönebecker Einheit vor Herausforderungen.

Was meinen Sie damit konkret?

Wir als Schönebecker Wasserwehr sind inzwischen technisch und auch personell gut aufgestellt.
Im Vergleich mit den anderen Wehren gelten wir sogar als Vorzeige-Wasserwehr.
Das macht uns stolz.
Doch dürfen wir uns darauf nicht ausruhen.

Der Runde Tisch wurde gegründet, um einen Wasserwehr-Landesverband zu gründen.
Ist das noch ein Thema?

Wir werden inzwischen als Sprachrohr der Wasserwehren akzeptiert.
Wir haben auch die Zusage eines Mitarbeiters des Ministeriums für Landwirtschaft und Umwelt, der für die Wasserwehren zuständig ist, dass er zum vierten Runden Tisch in einem viertel Jahr kommen wird.
Deshalb rückt die Gründung eines eigenen Landesverbandes vorerst nach hinten.
Wir wollen nun als Runder Tisch eine Gefahrenanalyse aufstellen, die dann Grundlage ist für die Ausstattung der Wasserwehren.
Ähnlich funktioniert das ja bei den Feuerwehren, die aufgrund der vor Ort bestehenden Risiken technisch ausgestattet werden.
Bei den Wasserwehren steht bisher jede Kommune und jede Wasserwehr mehr oder weniger allein vor dem Problem.
Abgesehen davon, dass die Finanzierung auf einem anderen Blatt steht.

Bei all den Problemen:
Wie konnte die Schönebecker Wasserwehr sich so gut entwickeln?

Dank der Stadt und der zahlreichen Sponsoren konnte sich unsere Wehr so gut aufstellen.
Doch was uns momentan ebenso stört wie andere ist, dass es seit geraumer Zeit keine Ausbildungen vom Land aus mehr gibt.
Deshalb haben wir uns beim dritten Runden Tisch geeinigt, dass wir vom Land die Einführung von zentralen Ausbildungslehrgängen für Wasserwehren fordern.
Momentan kümmern sich die Wehren selbst um die Ausbildung ihrer Mitglieder.
Jedoch wird dadurch ein unterschiedlicher Standard angewandt.