Bereit, wenn das Wasser kommt - In Pretzien proben Kameraden der Schönebecker Wasserwehr den Hochwasser-Ernstfall

Die Ortsgruppe Pretzien der Wasserwehr Schönebeck probt für den Hochwasserfall und schließt einen Durchlass mit Aluminiumbalken.
Montagabend, 18 Uhr.
Bei strömendem Regen sind ein Dutzend Männer und Frauen in fluoreszierender Kleidung am Ortsausgang Pretzien in Richtung Ranies im Einsatz.
An einem sechs Meter breiten Durchlass werden Aluminiumdämmbalken eingesetzt.
Die Ortgruppe Pretzien der Wasserwehr probt den Ernstfall.
"Die Kameraden sollen den Verbau des Verschlusses üben", sagt Wehrleiter Dirk Lindner.

Das Problem: Im Hochwasserfall sind die ostelbischen Gebiete von Schönebeck aus nicht schnell erreichbar.
Das heißt: Die Handgriffe der Kameraden vor Ort müssen sitzen.
Lindner ist zufrieden mit der Übung.
Während die Freiwillige Feuerwehr Pretzien die straße für den Verkehr abriegelt, können die Kameraden ihre Handlungsschnelligkeit unter Beweis stellen.
Mittelbalken ins Fundament, verschrauben, Führungsschienen an den Seiten installiert.
Dann wird der Durchgang mit dem Einsetzen der Aluminiumdämmbalken verschlossen.
Alles geht blitzschnell.
Im Ernstfall wäre das Errichten der massiv wirkenden etwa 1,70 Meter hohen Wand nur ein erster Schritt.
"Damit der Deich nicht weggeschoben wird, müssten wir entscheiden, ob wir ihn nicht noch von einer Seite auflasten", erklärt Lindner.

In Schönebeck sollen mit der Neugestaltung der Hochwasserschutzlinie weitere dieser Vorrichtungen installiert werden.
Dass Lindners schnelle Truppe gut gewappnet ist, hat sie bei der Übung unter Beweis gestellt.
14-tägig finden die Dienstabende der Wehr statt.
Auf der Tagesordnung stehen dann meist technische Wartungsarbeiten oder Ausbildungsmaßnahmen wie eben diese.
Als die Übung beendet ist, regnet es noch immer.
"Dass wir keine Schönwettereinsatzkräfte sind, haben wir jetzt aber unter Beweis gestellt", sagt Lindner augenzwinkernd.