Kameraden verqualmen ihr eigenes Haus

Pretziener Feuerwehr und Förderverein organisieren Tag der offenen Tür und Kinderfest mit anschaulichen Übungen.
Einen Tag der offenen Tür mit Kinderfest hat die Freiwillige Feuerwehr in Pretzien gemeinsam mit ihrem Förderverein veranstaltet.
Dabei verwandelten die Feuerwehrleute ihr Gerätehaus in eine rauchende Falle.
Im Gerätehaus der Feuerwehr Pretzien hat es am Sonnabend gebrannt.
Rein theoretisch jedenfalls – denn die Flammen mussten sich die anwesenden Gäste dazu denken.
Ganz real war aber dichter Qualm, den die Feuerwehrmänner und –frauen mithilfe einer Nebelmaschine zur Veranschaulichung im gesamten Feuerwehrdomizil verbreitet hatten.

„Wir wollen unseren Besuchern zeigen, wie wir bei dichter Rauchentwicklung arbeiten“, erläuterte Wehrleiter Michael Vorwerk, der in voller Montur gemeinsam mit drei anderen Atemschutzgeräteträgern ins Haus ging.
Benutzt wurde eine Wärmebildkamera, von denen nicht jede Feuerwehr eine eigene besitzt, denn die Anschaffung ist sehr kostenintensiv.
Die Schönebecker Feuerwehren teilen sich zwei solcher Kameras, die je nach Bedarf mit dem Einsatzleitwagen zu Einsätzen gebracht werden.
Zunächst wurde die Wärmebildkamera nur genutzt, damit die Besucher sehen konnten, wie die Kameraden ganz ohne Technik bei dichtem Qualm agieren.

Auf den Beamer wurde projiziert, wie sich die fünf dick angezogenen und mit Atemschutz ausgerüsteten Kameraden vorwärts tasteten, um einige Brandopfer – gespielt von Mitgliedern der Kinder- und Jugendwehr – zu retten.
Später wurde der Übungseinsatz mit Wärmebildkamera wiederholt – eine riesige Zeitersparnis für die Feuerwehrleute, wie das Beispiel zeigte.
Die Jugendlichen hatten sich eine andere Übung ausgedacht:
Sie zeigten, wie man schnell und effektiv Erste Hilfe leisten kann, wenn man einen Verletzten vor sich hat und nicht genau weiß, was mit diesem geschehen ist.
Während die Wehrkameraden bei ihrem Tag der offenen Tür also bei den Übungen schwitzten, schwitzte Jörg Meldau an seiner Feldküche mindestens genauso gerne, um die Besucher mit frischer Erbsensuppe zu versorgen.

Eingeladen hatte einerseits die Feuerwehr, die derzeit aus 29 aktiven Kameraden, 4 Alters- und Ehrenmitgliedern sowie 13 Jugendkameraden besteht und andererseits der Feuerwehrförderverein, der rund 50 Mitglieder zählt.
Diese verpflegten die Besucher und hatten viel Spiel und Spaß für die jüngsten Gäste vorbereitet, denn bei der Veranstaltung wurde gleichzeitig ein Kinderfest gefeiert.
Die Kleinsten ließen sich fantasievoll schminken, spritzten mit einem Feuerwehrschlauch auf die Attrappe eines brennenden Hauses, sprangen auf einer Hüpfburg umher und freuten sich ganz besonders darüber, einmal in den großen und kleinen Feuerwehrautos, vor allem in der Drehleiter zu sitzen.