10.02.2017 - Jahreshauptversammlung

Eine dringend notwendige Mitgliedergewinnung, für welche die Wehr und die Stadt an einem Strang ziehen müssten, und damit zusammenhängend eine durch Berufs- und Familienverpflichtungen bisweilen gefährdete Einsatzstärke seien Probleme, die Wehrleiter Steffen David während der Jahreshauptversammlung der Stadtteilwehr Bad Salzelmen beim Namen nannte.
Er konnte dennoch in seinem Rechenschaftsbericht eine positive Bilanz für das vergangene Jahr 2016 ziehen. 
Insgesamt hat die Wehr, für deren Ersatzneubau eines Anbaus des Gerätehauses sich die Kameraden eine zügige Umsetzung erhoffen, 62 Mitglieder, davon 33 im Einsatzdienst, 10 Alterskameraden, 12 in der Jugendfeuerwehr und 7 fördernde Mitglieder.
2016 zählte man immerhin 105 Einsätze, darunter 76 Brände, 28 technische Hilfeleistungen und eine große Einsatzübung.
Das bedeutete 123 Stunden Einsatzzeit und bezogen auf die Dienstzeit der Kameraden und Kameradinnen 1169 Stunden.
Hinzu kamen ungezählte Ausbildungsstunden.
Auch die Einsatzzeiten der Fahrzeuge benannte der Wehrleiter: Das TLF 16/25 hatte 75 Einsätze mit 95 Stunden, beim Löschfahrzeug 8/6 war dieses Verhältnis 44/82, beim RW1 15/30, beim ELW 47/81 und beim ABC-Erkundungsfahrzeug 3/7.
Zahlreiche Ausbildungsstunden wurden absolviert:  Mit dem Ziel Verbandsführer 5, Zugführer 2, Gruppenführer 5, Maschinist 17, Truppführer 9, ABC 10 und Atemschutzgeräteträger 16.
Steffen David nannte auch besonders hervorzuhebende Einsätze wie den Verkehrsunfall in Eggersdorf, einen Wohnungsbrand in der Straße der Jugend oder einen Brand einer Gartenlaube in der Steiermärker Straße.
Ein angenehmer Höhepunkt war das 126. Stiftungsfest, bei dem unter anderem mit der Vorführung von Technik Kinder für die Feuerwehr begeistert werden sollten.
Zwei neue Kameraden wurden 2016 in der Salzer Wehr begrüßt, in diesem Jahr erwartet man Zuwachs in der Jugendwehr.
Neben der zu intensivierenden Mitgliedergewinnung und dem erwarteten Gerätehausanbau sprach der engagierte Wehrleiter auch offen über einen bestehenden Reparaturstau bei den Einsatzfahrzeugen und über die von hohem Verschließ betroffene Einsatzkleidung.  
Mittelfristig brauche man darüber hinaus einen Ersatz für den Rüstwagen mit Baujahr 1993 und für das LF8/6 (Baujahr 1992), für das ein LF 10 angeschafft werden müsse.
Andererseits gab es 2016 neue DIN-Ausrüstung für den Rüstwagen und eine neue Kettensäge.
In diesem Jahr, so der schließende Ausblick des Berichts, freue man sich auf das Stiftungsfest, auf ein Dickbootrennen in Barby, auf eine Schlauchboottour auf der Elbe, einen Familienausflug und einen Grillabend, die Jahresabschlussfeier nicht zu vergessen.
Franziska Zimmermann von der Jugendwehr in Bad Salzelmen konnte von 156 Ausbildungsstunden für die 11 Jungen und 1 Mädchen berichten.
Für diese gab es 2016 zahlreiche Veranstaltungen und interessante Wettkämpfe, darunter ein Löschangriff nass in Ranies, ein Orientierungslauf ebendort, einen Tag der offenen Tür, die Teilnahme am Tag der Berufsfeuerwehr, einen Tag im Badeland Braunschweig und natürlich mehrere Einsatzübungen.
„Franzi“, wie sie die Kameraden nennen, bedankte sich ausdrücklich bei allen Unterstützern der Jugendwehr.
Der stellvertretende Kreisbrandmeister Stephan Ziem sprach von „großen Schuhen“, die ihm als nunmehrigem Abschnittsleiter bereitgestellt worden sind, und er wolle diese jedoch gut ausfüllen.
Dezernent Joachim Schulke sprach den Salzer Kameradinnen und Kameraden indessen seinen herzlichen Dank für das abgeleistete Dienstjahr in Einsatz und Ausbildung aus und übermittelte denselben des Oberbürgermeisters.
Auch er betonte, dass alle an einem Strang ziehen müssten, um neue Mitglieder für die Wehren zu gewinnen.
Insgesamt müsse die Akzeptanz der Feuerwehr in der Bevölkerung noch weiter gestärkt werden, denn der wiederkehrende Dienst unter Einsatz von Leib und Leben könne nicht hoch genug bewertet werden und sei nicht selbstverständlich.
Stadtwehrleiter Uwe Tandler lobte die Art und Weise wie effizient die Salzer Kameraden an den Dienst herangehen: „Erkennen. Abarbeiten.“
Ohne lange Diskussionen… Auch die Zusammenarbeit mit der Verwaltung ist deutlich besser geworden, betonte er.
Er mahnte aber an, die ABC-Einsatzfähigkeit zu intensivieren und in der Ausbildung nicht nachzulassen.
Er schlug die Bildung einer Führungsstaffel sowie den möglichen Austausch von Fahrzeugen unterschiedlicher Wehren bei Einsätzen vor, um diese schlagkräftiger zu machen.
Der Stadtwehrleiter sorgt sich wie der Wehrleiter insgesamt um die Einsatzbereitschaft der Wehr.
Es müsse mehr und mehr über Hauptamtlichkeit nachgedacht werden.
Auch seien die Feuerwehrrenten mit ein paar Euro für 40 Jahre Dienst viel zu gering.
Der Stadtrat müsse nach Vorliegen der Fortschreibung der Risikoanalyse den neuen Brandschutzbedarf verantwortungsbewusst und unter Bedacht der Auswirkungen festlegen, mahnte er weiter an.
Stadtrat Manfred Pöschke forderte umgekehrt, die Feuerwehr müsse auch im Stadtrat mehr Präsenz zeigen, sich erklären, Wünsche  äußern, jährlich berichten.
Stadträtin Sabine Dirlich regte an, einen Pool des insgesamt zur Verfügung stehenden Einsatzpersonals zu bilden, um flexibler ausrücken zu können.
Sie hielt indessen auch in diesem Jahr wieder 200 Euro für die Jugendfeuerwehren bereit.
Stadtrat Heinz-Günter Burghart dankte ebenfalls den Kameradinnen und Kameraden für ihr ehrenamtliches Engagement.
Auch er regte einen stärkeren Informationsaustausch der Wehr(en) mit dem Stadtrat an und sagte insgesamt seine Unterstützung zu.
Armin David, der mit viel Beifall für seine 50-jährige Dienstzeit geehrt wurde, berichtete anschließend von der Arbeit seiner Alterskameraden, die sich in Veranstaltungen einbringen, ein Treffen in Barby durchführten, die Ausbildung unterstützen und für die Erstellung der Chronik (erstmals in Buchform) verantwortlich sind. Kamerad Jürgen A. Schulz schlug die notwendige Bildung einer Kinderfeuerwehr in Schönebeck vor, die für die Nachwuchsgewinnung von großer Bedeutung sei.
Er würde sogar selbst zur Verfügung stehen, sich dafür in Heyrothsberge ausbilden zu lassen, fügte er hinzu.
Eine breite Diskussion nahmen im Weiteren die unzureichenden Leistungen der Feuerwehr-Unfallkasse FUK ein, hier bestehe dringender Handlungsbedarf.
Die Stadt unterstütze betroffene Kameraden, sagte Joachim Schulke, stelle zum Beispiel einen Fachanwalt für das Sozialgericht.
Der betroffene Kamerad Peter Wesemann machte seinen Fall, der zu wenig Unterstützung erfährt, noch einmal sehr deutlich.
Der politische Druck auf die FUK müsse erhöht werden, waren sich alle Teilnehmer der Jahreshauptversammlung einig.
Die Forderung nach der Bildung eines Fonds, geäußert von Innenminister Stahlknecht, wurde bekräftigt.

Beförderungen, Berufungen, Ehrungen:

Zum Truppführer Sophia Weise und Marcus Haberstroh; zur stellvertretenden Wehrleiterin und zur Zugführerin Sabine Zander; zur Oberfeuerwehrfrau (bzw. –mann) Sophia Weise und Marcus Haberstroh; zum Hauptbrandmeister Steffen David und nicht zuletzt zum Brandinspektor Uwe Tandler.
Ganz herzlichen Glückwunsch allen Kameradinnen und Kameraden!