Traditionswehr sorgt für Spaß - Die Traditionsgruppe ist beim Tag der offenen Tür an der Tischlerstraße am Sonnabend dabei.

Die Traditionsgruppe der Schönebecker Feuerwehr in der Tischlerstraße ist "einzig, aber nicht artig", wie Roy Ehrhardt der Volksstimme erklärt.
Er bezeichnet sich selbst als "Mit-Chef", denn offenbar hat die Traditionsgruppe nur Chefs.
Dies wird vermutlich auch der Grund sein, weshalb die Löschangriffe der sonderbaren Herren immer wieder mal zur Freude der Zuschauer misslingen, wenn Chaos und Unkoordination regieren, Schläuche oder Eimer Löcher haben, und so mancher alter Löschmann nach einer durchzechten Nacht noch angetüdelt mit Bierkrug zum Einsatz torkelt.
Wann genau sich die Traditionsgruppe gründete, bezeichnete Roy Ehrhardt als "heikles Thema".
"Das weiß keiner mehr so genau.
Irgendwann wurde einfach das Jahr 1983 festgelegt", berichtete er der Volksstimme.
Dies bedeutet, dass die Traditionsgruppe in diesem Jahr nicht ihr 30-jähriges Bestehen feiert, sondern ihr 35-jähriges.
Hintergrund der Gründung damals war die Verantwortlichkeit für die alte Technik und eben das Herzblut für die Feuerwehr.
Laut alten Fotos, die den Kameraden vorliegen, war es damals eine komplette Gruppe von neun Mitwirkenden.
Ihr erster Hauptmann war Karl-Heinz Lehmann, später dann Horst Mulack.
Danach hatte die Traditionsgruppe den "juten Hauptmann" (Zitat Ehrhardt) Peter Schumann.
Ein "hohes Maß an Spaß" steht bei den Kameraden im Vordergrund.
Und dass dabei eine "alte Dame" im Takt bleibt, gemeint ist die historische Pumpe, die nach Auskunft von Roy Ehrhardt über einen ziemlichen Druck verfügt und eine noch eine beachtliche Wurfweite hat.
"Früher haben wir damit über´s Rathaus gespritzt", weiß der Chef zu berichten.
Das liegt aber auch daran, dass Kollegen des Technischen Polizeiamtes im Jahr 1984 und nochmals mit Unterstützung zweier Firmen in den Jahren 2015/2016 das historische Löschgerät komplett restaurierten.
Viel haben die Kameraden aber auch in Eigenleistung erbracht.
Der Traditionsgruppe gehören Kameraden aus allen Feuerwehrbereichen an.
Voraussetzung selbst altersmäßig eine "Tradition" vorweisen zu müssen, gibt es nicht.
"Von 25 Jahren bis über 60 ist alles dabei.
Was bei uns alt macht, sind die Klamotten", so Ehrhardt.
Kleider machen eben nicht nur Leute, sondern auch uralt.
Die Schönebecker Gruppe hält im Übrigen einen Weltmeistertitel - gemeinsam mit anderen Traditionsfeuerwehren.
Bei der Veranstaltung "Titanen der Rennbahn" fanden sich 74 Handdruckspritzen aus ganz Deutschland ein.
Damit war der Weltmeistertitel sicher, eben auch für die Schönebecker.
Am heutigen Sonnabend sind die Mitglieder der Traditionsgruppe auch zu sehen.
Eine große Übung ist nicht geplant, sagt der Traditionschef.
Doch so richtig glauben kann man ihm das nicht.
"Wir machen viel aus der Improvisation heraus."
Na, dann dürfen die Besucher heute gespannt sein.