"Heißes Training" der Feuerwehr - Atemschutzgeräteträger der Stadt Schönebeck üben im Brandsimulationscontainer

Etwa 50 Feuerwehrleute der Stadt Schönebeck haben sich am Sonnabend freiwillig über jeweils ungefähr 15 Minuten bis zu 600 Grad Celsius ausgesetzt.
Im Brandsimulationscontainer haben die Atemschutzgeräteträger unter realen Bedingungen mögliche Ernstfälle geübt.

Von außen wirkt er unscheinbar.
Doch in ihm geht es heiß zu, ziemlich heiß.
Bis zu 600 Grad Celsius.

Die Rede ist vom Brandsimulationscontainer.
In ihm haben am Sonnabend etwa 50 Feuerwehrleute aus den einzelnen Wehren der Stadt Schönebeck das Löschen von verschiedenen Bränden unter realen Bedingungen geübt: ob Gasflaschenbrand, brennender Schrank oder den sogenannten Flash-over (Der schnelle Übergang aller Oberflächen brennbarer Materialien eines Raumes hin zu einem Feuer, laut Internetlexikon Wikipedia).
Die Stadt Schönebeck hat den Brandsimulationscontainer plus Zubehör für einen Tag angemietet.
Stadtwehrleiter Ronald Mühlsiegel hatte deshalb alle Atemschutzgeräteträger seiner Wehren auf das Areal der Feuerwehr Tischlerstraße eingeladen.
Dort stand der Koloss für ein "heißes Training", wie es Mühlsiegel genannt hat, bereit.
In Einsatzkleidung ging es nacheinander für jeweils zwei Aktive auf den Container.
Eine Tür führte hinein, eine Treppe hinunter, dann wurden die einzelnen Brände aktiviert.

Die Kontrolle, wann welcher Brand auftritt und dass es den Kameraden im Container gut geht, übernahmen Ralf Hankewitz von der zuständigen Firma "Fire House Brandsimulation" aus Barby und Hans-Peter Männicke, der die Firma ab und an unterstützt.
Männicke, selbst Mitglied in der Feuerwehr Calbe, findet es löblich, dass es den Container gibt und er auch zum Übungseinsatz kommt.
"Hoffentlich auch bald in Calbe", sagt er.
Knackpunkt: die Finanzierung.
Ronald Mühlsiegel ist froh, dass die Stadt diese Übung ermöglicht hat.
Erstmals in dieser Form.
Zwar bietet das Land im Brandhaus des Instituts für Brand- und Katastrophenschutz Heyrothsberge Trainingseinheiten an.
Doch für 126 Atemschutzgeräteträger, die die Stadt hat, gebe es drei Plätze im Jahr.

Und das, obgleich die Brände immer gefährlicher werden, erklärt Mühlsiegel kopfschüttelnd und fügt an:
"Viele Atemschutzgeräteträger standen noch nie vor einer richtigen Flamme", und augenzwinkernd:
"Außer vielleicht vor dem Osterfeuer."
Deshalb sei es umso wichtiger, den Kameraden nicht nur das theoretische Wissen zu vermitteln, sondern ihnen auch praktisches Üben zu ermöglichen.
Das Angebot nahmen auch die Aktiven gern an.
Carmen Franke (Wehr Tischlerstraße):
"Ich finde, das ist eine gute Erfahrung, denn ich war noch nie im Brandhaus."
Christian Ballerstedt (Pretzien):
"Ganz schön warm.
Aber so können wir mal realistisch üben, was auf uns zukommen kann."
Lisa Behrendt (Pretzien): "Das war die Erfahrung wert, definitiv."
"Im Salzlandkreis sind wir wohl ziemlich die ersten, die es ausprobieren. Aber ich denke, das werden jetzt viele Wehren machen", so der Stadtwehrleiter.

Der Container sei ideal, um viele Leute an einem Tag zu schulen.
Um auch gewappnet zu sein, wenn jemand gesundheitlich mit der Situation nicht klarkommt, waren auch Mitstreiter des Deutschen Roten Kreuzes vor Ort.
Ronald Mühlsiegel sagte Danke für ihren Einsatz.
Ebenso schickte er ein Dankeschön in Richtung Feuerwehrtechnische Zentrale (FTZ), denn von dort wurden 50 Atemschutzgeräte zur Verfügung gestellt.