tmGROUP: Arbeitsagentur berichtet zur Ausbildungssituation

konstatierte er: ?Die Ausbildungschancen im Salzlandkreis sind derzeit so gut wie nie zuvor.? Jedem Jugendlichen könne eine berufliche Alternative geboten werden. Allerdings gebe es nach wie vor einen Bewerberüberhang bei Berufen im Verkaufs- oder Bürobereich. So sollen nicht nur die gewerblichen Berufe insgesamt, sondern speziell auch mehr für Mädchen in den Fokus rücken. Eine gute Resonanz erfährt hierbei bereits die Metall-, Logistik- und Nahrungsgüterbranche. Aber es müsse auch in Schönebeck im Ausbildungsbereich weiter für das verarbeitende Gewerbe geworben werden. Für sein Unternehmen kann Thomas Mitrenga zumindest eine nur geringe Quote von15 Prozent von nicht geeigneten Bewerbern verzeichnen. Das Werk bildet selber und nur für sich selbst aus, 37 Azubis durchlaufen derzeit eine dreieinhalbjährige Ausbildung für alle vier Teilunternehmen in Schönebeck und Dessau. 75 Prozent schließen in der Regel gut ab und bleiben im Unternehmen. Viel Wert wird auf eine praxisnahe Ausbildung gelegt, ein Problem ist die weite Entfernung zum theoretischen Unterricht an der Berufsschule in Aschersleben besonders im ersten Lehrjahr, wenn noch kein Führerschein vorhanden sein kann. Deshalb denkt das Unternehmen unter anderem über die Einrichtung von eigenen Unterkünften nach. Das verkürzt Wege (nach Hause), stärkt die Bindung zum Ausbildungsbetrieb und das soziale Verhältnis untereinander, so Thomas Mitrenga. Pro Jahr beginnen in Schönebeck gewöhnlich 10 bis 12 Azubis eine Ausbildung in den zwei Betrieben. In diesem Jahr musste er unter 90 Bewerbungen auswählen, sieben junge Menschen für vier Ausbildungsberufe blieben dieses Mal übrig. Oberbürgermeister Bert Knoblauch erklärte, dass sich die Stadt gemeinsam mit dem Salzlandkreis als Berufsschulträger um eine Verbesserung der Situation besonders in Schönebeck bemühe, so geht es dabei auch um die Einrichtung einer Berufsschulklasse für angehende ?Metaller?, man brauche dazu aber die Unterstützung des Landes. Die Klassenbildung sei deshalb so schwierig, da bestimmte Berufe vom Bedarf her keine ganze Klasse bilden und längerfristig schlecht mit einem anderen Berufszweig kombinierbar sind. Derzeit seien da nur die Industriemechaniker als Klasse denkbar. Das Stadtoberhaupt begrüßte die Bemühungen der tmGROUP um die Berufsausbildung und brachte überhaupt seine Wertschätzung der Unternehmensentwicklung zum Ausdruck.

Von der Arbeitsagentur war am Dienstag weiter zu erfahren: Knapp 68 Prozent der Jugendlichen haben im Salzlandkreis eine duale betriebliche Ausbildung, Ziel  ist weiterhin der vorrangige Einstieg in den Beruf. 45 unversorgte Bewerber sind zu verzeichnen, das sind acht Jugendliche mehr gegenüber dem Vorjahr. Und: 999 gemeldete Ausbildungsstellen gibt es, 26 mehr als im letzten Berichtsjahr 2013/2014. 98 Ausbildungsstellen blieben unbesetzt, das sind zwölf mehr als im Vorjahr.

Thomas Holz: ?Die Ausbildungschancen im Salzlandkreis waren erneut äußerst günstig. Jugendliche, die frühzeitig eine Ausbildung suchen und dabei auch auf Alternativberufe schauen, haben sehr gute Möglichkeiten eine Lehrstelle zu finden. Die Arbeitgeber suchen zunehmend nach Wegen, um angesichts des Schülerrückgangs neue Bewerbergruppen zu erschließen: Mit einem frühen Praktikumsangebot und Ferienarbeit prüfen die Unternehmen, ob auch Jugendliche mit schwächeren Noten Erfolgschancen haben.?

Knapp 34 Prozent der 999 Berufsausbildungsstellen im Salzlandkreis wurden im verarbeitenden Gewerbe angeboten. Mit 21 Prozent finden sich an zweiter Stelle Lehrstellen für den Handel und jede zehnte Ausbildungsstelle wurde für den Bereich Erziehung/Unterricht angeboten. Thomas Holz ergänzt: ?Das Ende des Beratungsjahres bedeutet nicht das Ende der Vermittlungsaktivitäten: Auch jetzt melden sich noch junge Menschen, die z.B. ihre Ausbildung oder eine weiterführende Schule abgebrochen oder keinen Studienplatz erhalten haben. Im Zuge der weiteren Nachvermittlung gehen daher die Bemühungen der Arbeitsagentur und der Kammern unvermindert weiter, noch offene Aus-bildungsstellen zu besetzen und Jugendliche in Ausbildung zu vermitteln. Von Beginn der Ausbildung an können ausbildungsbegleitende Hilfen die Azubis und Arbeitgeber unterstützen. Die Erfahrung der letzten Jahre zeigt: Sie wirken.?

Die geringste Anzahl von unbesetzten Ausbildungsstellen ist mit sechs übrigens in Schönebeck zu finden, aber im Vergleich des Salzlandkreises ist die größte Anzahl von 27 unversorgten Bewerbern ebenfalls in der Elbestadt zu finden. In Schönebeck und Umgebung war die Diskrepanz zwischen gemeldeten Bewerbern und Ausbildungsstellen im Salzlandkreis also am größten.