Hochwasserschutzsystem am Elbtor getestet

Fähranlagestelle. Im Wesentlichen handelt es sich hierbei um die Errichtung von 41 qm mobiler Dammbalken aus Aluminium als Hochwasserschutzsystem. Neben zusätzlichen Erd- und Stahlbetonarbeiten kam es auch zu  umfangreichen Pflaster- und Natursteinarbeiten. Vom Landwirtschaftsministerium hatte die Stadt Schönebeck Fördermittel zum Hochwasserschutz in Höhe von 96 250 Euro erhalten. Die Mittel stammen zu 75 Prozent aus dem Konjunkturprogramm II des Bundes und zu 12,5 Prozent vom Land, die Stadt muss Eigenmittel ebenfalls in Höhe von 12,5 Prozent zur Verfügung stellen. Schon die Müllerstraße kam in den Genuss von Teilen dieser Mittel. Bei den Hochwasserschutzwänden handelt es sich um mobile Systeme aus Aluminium und Edelstahl, wobei im Ernstfall Dammbalken in ca. drei Meter von einander entfernte Stützen "eingefädelt" werden, die zuvor mit den fest installierten Bodenplatten verschraubt worden sein müssen.  Da es sich um eine mobile Hochwasserschutzanlage handelt, sind die Verkehrsflächen nach Abschluss der Baumaßnahme wieder uneingeschränkt nutzbar.

Hochwasserschutz im Stadtgebiet Schönebeck (EIbe)

Nach dem Jahrhundert-Hochwasser August 2002 und dem Hochwasserereignis April 2006 ist es auch in der Stadt Schönebeck(Elbe) deutlich geworden, wie notwendig es ist, urbane elbnahe Bereiche den aktuellen Erfordernissen anzupassen. Nach dem auslaufenden linksseitigen Elbdeich am östlichen Ortseingang Schönebeck schließt sich zwar eine hochwassersichere Strecke an, die jedoch im Altstadtbereich in das hochwassergefährdetste Stadtgebiet übergeht. Diese alte Fähranlegestelle zwischen der Wohnbebauung bildet einen der größten Angriffspunkte für ein Elbehochwasser im Stadtgebiet von Schönebeck. Hier war beabsichtigt, durch speziell auf dieses Gebiet abgestimmte bauliche Maßnahmen das Ausufern der Elbe bis zu einem festgelegten Bemessungs-hochwasser zu verhindern. Dieses wurde ähnlich den Standards des Landesbetriebes für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft (LHW) ausgelegt auf die Wasserspiegellage des ursprünglichen HW 100, was in etwa dem Augusthochwasser 2002 entspricht. Zusätzlich wurde ein Freibord berücksichtigt, also eine Reserve für Wind- und Eisaufstau sowie für Wellen. Die Hochwasserschutzmaßnahme würde den bisherigen, immer wieder notwendigen Aufbau aufwendiger Hilfssysteme und Sandsackbarrieren ersetzen. Gewählt wurde eine mobile Hochwasserschutzwand, die aus einem Dammbalkensystem zwischen demontierbaren teilenden Mittelstützen und Wandanschlussstützen besteht.

Kennwerte:

?          Gesamtlänge: 47,23 m

?          Höhe: 0,96? 1,54 m über Gelände

?          13 Felder mit lichter Öffnungsbreite von 2,85 m bis 3,31 m

?          88 Aluminium-Dammbalken, Systemhöhe 200 mm

?          12 Mittelstützen mit Höhen von 1,19 m bis 1,81 m

?          2 Endstützen in Betonpfeilern

?          durchgehendes Betonstreifenfundament mit Breiten zwischen 1,20 m und 1,60 m sowie einer   Einbindetiefe von ca. 1,50 m

?          eingelassene Edelstahl-Ankerplatten zur Aufnahme der Stützen

Für das Vorhaben erhielt die Stadt Schönebeck(Elbe) aus Mitteln des Konjunkturpaketes II Zuwendungen in Höhe von 87,5 % der ursprünglich geschätzten Bausumme. Das leichte Hochwasser im Oktober 2010 überflutete fast den gesamten Baustellenbereich, der sich von der Baugrube bis zur Elbe erstreckte. Die Bautätigkeit musste zwangsweise unterbrochen werden, was einen unabwendbaren Zeitverlust verursachte und das Bauende über das vorgegebene Abrechnungsende hinaus verzögerte. Auf mehrfache Anträge an den Fördermittelgeber mit der Bitte um Verlängerung der Frist erhielt die Stadt Schönebeck (Elbe) bisher noch keine Antwort.