Pogromnacht: Gedenken am Holocaust-Mahnmal 2010

Gedenkfeier beteiligten. Durch Recherchen des Schniewindhauses war es weiterhin gelungen, vom Schicksal eines der Opfer - Ruth Weile - Näheres erfahren zu können: Ein Programmpunkt, der auf eine Idee von Nikolai Tschalamoff zurückgeht. Auch die Aktion "Stolpersteine" wurde erstmalig vorgestellt, die über Spenden finanziert werden soll und mit der an die Opfer vor deren ehemaligen Wohnhäusern oder solchen Grundstücken gedacht werden soll. Von bisher ermittelten 71 Opfern bzw. jüdischen Mitbürgern und 26 verschiedenen Standorten ist aktuell die Rede - Spender können das Konto 300019980 des Zedakah e. V. unter der BLZ 80055500 nutzen. Auch Schönebecks Oberbürgermeister Hans-Jürgen Haase schloss sich dem Spendenaufruf an, würdigte besonders das Engagement der Schüler und erinnerte während des Gedenkens eindrücklich an das Leid der Opfer in jener schrecklichen, dunklen deutschen Zeit in der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts. Das Stadtoberhaupt betonte, dass neue Erkenntnisse über mögliche Opfer nach Prüfung sich in der Liste der geplanten Stolpersteine widerspiegeln müssten. Ein Gebet brachte die hoffende Bitte zum Ausdruck, die Seelen der Opfer in das Band des ewigen Lebens einzuschließen. Wer nach dem Gedenken noch wollte, konnte an einer Führung durch das SCHALOM-Haus in der Republikstraße teilnehmen - der ehemaligen Synagoge, die am 9.11.1938 ebenfalls geschändet worden war.