Neue Anne-Frank-Ausstellung im iMUSEt eröffnet

20 Gruppenbegleiter(innen) bzw. Ausstellungsführer(innen), welche Besucher auskunftsfreudig als sogenannte Peer-Guides durch die Ausstellung führen und die sich dem Publikum der Vernissage am Mittwoch gleich einmal persönlich vorstellten. Jana Dosdall vom „Rückenwind“ freute sich, dass bei der Vorbereitung der sehr aussagekräftigen und interessant gestalteten Exposition „viele an einem Strang gezogen“ hätten. Ein besonderer Dank ging auch an die Stadt für die jahrelange Unterstützung mit Rat und Tat. Oberbürgermeister Knoblauch sagte: „Ich denke, dass diese Ausstellung über ein erschütterndes Schicksal in der Zeit des dunkelsten und furchtbarsten Kapitels der deutschen und europäischen Geschichte in ihrem Gesamtkontext bei uns in Schönebeck in einer geschichtsbewussten Tradition steht.“ Er erinnerte an die erste Anne-Frank-Ausstellung in Schönebeck im Jahre 2006 und hob die zahlreichen Aktivitäten und Projekte besonders auch junger Menschen in der Stadt hervor, sich mit der regionalen Geschichte  der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ernsthaft auseinanderzusetzen und damit gegen das Vergessen erfolgreich anzukämpfen. Bürgermeister Hause ging noch einmal auf das Tagebuch Anne Franks als Werk der Weltliteratur näher ein und würdigte zugleich das engagierte Wirken der Jugendlichen als Peer-Guides. Vizepräsident Rainer Ulbrich des Industriemuseums begrüßte ebenfalls alle Ausstellungsbesucher und zeigte sich froh, das Museum als geeigneten Ausstellungsort zur Verfügung gestellt zu haben. Abschließend wendete sich noch einmal ein Vertreter des Anne Frank Zentrums Berlin an das Publikum. 2018 ist das 80. Jahr nach den schlimmen Progromen am 9. November 1938, erinnerte er und er freue sich, dass Schönebeck den deutschlandweiten Auftakt der neuen Ausstellungsreihe über Anne Frank bilde. Für viele Mädchen und Jungen sei ihr Tagebuch der erste berührende Zugang, sich näher mit dem dunkelsten Teil der deutschen Geschichte zu befassen. Anne Frank wollte selbst, dass ihre Gedanken einer größeren Leserschaft bekannt werden, hatte sich für ihr Tagebuch schon den Titel „Het Achternhuis“ (Das Hinterhaus) ausgedacht. Ihr Vater als einziger Überlebender ihrer Familie hat ihren Traum dann wahrgemacht und das Tagebuch veröffentlicht, wenn auch unter dem heute bekannten Titel.