Händlerverband Ofen und Kamin wird in Schönebeck gegründet

Verband bietet Heimat für 600 Mitglieder

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Oberbürgermeister Bert Knoblauch (3.v.l.) begrüßte die Teilnehmer zur Gründungsversammlung. Mit dabei (v.l.): Ursula Gröbner, Johannes R. Gerstner, Michael Gajetzky, Patrick Werner, Friedrich Allendorff, Thomas Volles, Dirk Folster, John-Peter Petersen, Benjamin Folster und Lutz Schönburg.

Es kostet schon ein wenig Überwindung, um bei gefühlten 30 Grad über Kaminfeuer und Holzwärme zu sprechen. Für die Menschen, die am 17. August im Weltrad am Elbufer in Schönebeck (Elbe) zusammengekommen sind, ist das aber alles andere als ein Problem: für sie ist der Kaminofen ihr täglich Brot. Sie gehören zu den etwa 600 Händlern in Deutschland, die alles rund um den Kaminofen anbieten. Und das im Sommer wie im Winter.

Die Fachhändler haben sich Schönebeck an der Elbe ausgesucht, um etwas längst Überfälliges zu tun: einen eigenen Bundesverband zu gründen. Der Schönebecker Oberbürgermeister Bert Knoblauch sprach das Grußwort zur Gründungsversammlung, aber noch ein weiterer nicht ganz unbekannter Schönebecker war beteiligt. Friedrich Allendorff, Spross der Schönebecker Brauerei- und Sprengstoffdynastie, gehört zu den Initiatoren und zum Gründungsvorstand des Verbandes.

Sein Bezug zu Kaminöfen? Er stellt inzwischen Heizgeräte in Schweden her und vermarktet diese in Deutschland. Einen Händlerverband hält er für unverzichtbar: „In der Holzfeuerungsbranche fehlte bislang die wichtigste Stimme: die der Händler. Sie kennen den Markt und den Kunden am besten, wichtige Voraussetzungen für die Zukunft der Branche.“ Auch müssen die Händler eine Stimme bekommen, um zum Gesamtbild der Holzwärme beizutragen. Den Vorstand um Friedrich Allendorff ergänzen Michael Gajetzky, Dirk Folster und Patrick Werner.

Schönebeck ist für den Verband ein geeigneter Gründungsort. Die Stadt liegt im Herzen Deutschlands, ist für alle gut erreichbar und bietet mit Elbe, Kurpark und historischem Zentrum den passenden Rahmen für eine Tagung. Und sie hat auch Bezug zur Heizindustrie, wie Oberbürgermeister Bert Knoblauch bei seinem Grußwort an die Gäste betonte: „Hier in Schönebeck haben wir seit 1902 eine lange Gusstradition für Heizkessel, die bis kurz nach der Wende bestand.“

Etwa 60.000 Menschen arbeiten allein in Deutschland in der Feuerungsbranche. Händler sorgen dafür, dass die Produkte an die Frau oder den Mann kommen, und letztendlich auch Geld in die Taschen der Hersteller, Entwickler und Forschungseinrichtungen. Nur so ist es möglich, zeitgemäße und besonders emissionsarme Geräte anzubieten. Und das ist dringend notwendig. Friedrich Allendorff: „Das Heizen mit Holz ist CO2-neutral und damit ein unverzichtbarer Bestandteil für das Erreichen der Klimaziele. Innovative Geräte schaffen es, den dabei entstehenden Feinstaub auf ein sinnvolles Minimum zu reduzieren.“

Der Händlerverband hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Wissen der Fachhändler vor Ort über Produkte und Bedürfnisse der Kunden zu nutzen, um zur Branche insgesamt beizutragen. Dazu Gründungsvorstand Allendorff: „Innovation treibt die Branche und Innovation sorgt für das Überleben. Ich freue mich, dass die Händler bereit sind, Ihren wichtigen Teil zu leisten.“

Als nächstes geht es daran, weitere Mitglieder zu gewinnen, um dem Verband das notwendige Standing in der Branche zu verleihen. Die Resonanz, das ließ Allendorff bereits zur Gründungsversammlung durchblicken, ist jedenfalls schon jetzt enorm. Der Zuspruch freut den Schönebecker, der gerade in einer regen Beteiligung die Stärke eines Händlerverbands sieht: „In Schweden gibt es ein Sprichwort: viele Bäche ergeben einen großen Fluss. Das wünsche ich mir auch für die Ofenbranche.“