"150 Jahre Sport in Schönebeck" - Ausstellung des SSV und SSC im Salzlandmuseum Schönebeck eröffnet

Groß Salze  kam zumindest für kurze Zeit die Hoffnung auf, dass es einmal zu einer fruchtbringenden Fusion beider Sportvereine kommen könne. Der Traum vieler Sportler von einer gemeinsamen Exposition, die die Entwicklung des Sports beider Vereine widerspiegelt, wurde nunmehr Wirklichkeit. 

Zu den Gratulanten der Jubiläumsausstellung zählte auch Schönebecks Oberbürgermeister-Stellvertreterin Gisela Schröder. Sie überbrachte die Grüße und Glückwünsche von Hans-Jürgen Haase und der Stadtverwaltung. Ausdrücklich würdigte sie das Engagement der Sportler und Übungsleiter vom SSV und SSC als Repräsentanten der Sportstadt Schönebeck.

 

 

 

 Zugleich freute sie sich, dass die Exponate der Ausstellung nicht nach SSC und SSV sortiert wurden, sondern nach den einzelnen Sportdisziplinen. Schon dieser kleine Schritt kam  einer kleinen Fusion der beiden Vereine nahe. In den nächsten sechs Wochen können die Elbestädter  im Salzlandmuseum Schönebeck die neue Ausstellung "150 Jahre Sport in Schönebeck" besuchen. Gezeigt werden zahlreiche Exponate, Fotos, Pokale, Urkunden und Zeitungsartikel, die die Mitglieder der beiden großen Schönebecker Sportvereine aus der langen Vereinsgeschichte zusammengetragen haben. 

 

 

 Organisiert haben die mühsam zusammengestellte Ausstellung "150 Jahre Sport in Schönebeck" Ernst König vom SSC sowie Rainer Blumenthal vom SSV, wobei viele Vereinsmitglieder interessante Exponate über die Entwicklung beider Vereine seit der Gründung im Jahre 1861 beigesteuert haben.

 

 

 

 

Nachfolgend veröffentlichen wir an dieser Stelle Auszüge aus der Historie beider Traditionsvereine: Die Anfänge beider traditionsreicher Vereine geht in das Jahr 1861 zurück und ist stark an die Historie der damaligen Turner geknüpft - so auch in der Elbestadt. Es war an einem Donnerstag im eingangs erwähnten Jahr. Am 12. September trafen sich 42 Männer in Groß Salze und gründeten den Männer-Turn-Verein (MTV) Groß Salze, dem Vorgänger des heutigen SSC. Bereits am 26. August 1861 wurde der MTV Schönebeck (Vorgänger des SSV)   ins Leben gerufen. Die erste Turnfahrt unternahmen beide Vereine am Osterfeiertag 1862 nach Dornburg. Beide Schönebecker Vereine erlebten bis 1900 eine wahre Blüte. Eine große Lücke riss der 1. Weltkrieg (1914 bis 1918) in den Sportbetrieb. Nach dem Krieg erfolgte mit der Gründung der Betriebssportgemeinschaft  (BSG) Motor durch den Zusammenschluss der SG Weitstoss, der SG Otto Kresse, SG Genossenschaft und der Schwimmer aus der SG Sportfreunde am 1. September 1950 der Aufschwung. In den Anfangsjahren bestand die BSG aus acht Sektionen, später kamen Tischtennis (1965) und Volleyball (1968) hinzu. Stetig stieg auch die Mitgliederzahl - bis Ende der 1980er Jahre auf über 1.500 Kinder, Frauen und Männer.   Nach der Wende zwangen politische und wirtschaftliche Veränderungen zum Umdenken, was unter anderem eine neue Satzung zur Folge hatte. Die Zielstellung des Vereins lautet seitdem, gemeinnützig zu sein, den Kinder- und Breitensport zu fördern, aber   auch in einigen Disziplinen für die Schönebecker Anhänger sehenswerten Leistungssport zu bieten. Nach 1950 wurde aus dem Verein Neustadt die BSG Chemie mit dem ersten Vorsitzenden Hilmar Bensch. Damals umfasste die BSG 15 Sektionen, von denen sich heute noch viele im SSC wiederfinden. Andere mögen exotisch klingen, wie zum Beispiel die Abteilung Wintersport. Aber gerade hier konnte Traudel Gottstein zwischen 1949 und 1954 sechs DDR-Meistertitel (3 Abfahrt, 2 Spezialslalom, 1 Alpine Kombination) sammeln. Die Entwicklung schritt voran und sportliche Erfolge stellten sich schnell ein. Zu den erfolgreichsten Sektionen gehörten Turnen und Tischtennis. Der Olympiasieg von Holger Behrendt an den Ringen in Seoul 1988 oder die Erfolge Anfang der 1980er Jahre von Karin Kromnik und Dagmar   Mestchen im Tischtennis sprechen für sich. Am 7. Juli 1990 gründete sich der SSC wie er noch heute besteht. Erster neuer Vorsitzender war damals Günter Bodenburg.