Erika und Manfred Kötz feiern Diamantene Hochzeit

Manfred Kötz hat in seinem Leben gelernt, sich durchzukämpfen und sich durchzusetzen. Das ist ihm fast immer gut gelungen, nur bei einer Person macht er eine Ausnahme. Diese hört auf den Namen Erika und ist seit 1960 seine Frau. Vor kurzem feierten die Beiden Diamantene Hochzeit, zu der auch der Oberbürgermeister der Stadt Schönebeck (Elbe), Bert Knoblauch, herzlich gratulierte und neben einem Blumenstrauß eine Urkunde des Ministerpräsidenten Rainer Haseloff im Gepäck hatte: „Ich bin begeistert, mit welcher Energie Sie beide erzählen und durchs Leben gehen. Das ist bewundernswert.“

Geboren im Jahr 1940, aufgewachsen in den Kriegsjahren und maßgeblich am Wiederaufbau beteiligt – die Eheleute Manfred und Erika Kötz haben Einiges erlebt und durchgemacht. „Diese Zeit hat mich geprägt“, berichtet Manfred Kötz. Drei Gärten, zwei Äcker waren zu unterhalten – es gab immer etwas zu tun. „Wir hatten keine Zeit zu jammern. Wir haben gearbeitet, bei der LPG geholfen. Wenn man was haben wollte, musste man dafür arbeiten. Es war eine schwere Zeit, aber wir hatten trotzdem eine schöne Kindheit.“

Manfred Kötz hat sich in seinem Leben auf sein Bauchgefühl verlassen und lag dabei immer richtig. Zumindest empfindet er es so. „Das war schon bei meiner Mutter der Fall, bei mir ist es auch so. Wenn ich zurückdenke, würde ich nichts anders machen. Ich bereue nichts“, sagt der bald 80-Jährige. Und als er seine Erika im Alter von 18 Jahren das erste Mal erblickte, wusste er: „Es ist die oder keine.“ Bereits ihre Eltern kannten sich, die Väter waren zusammen aufgewachsen. Es dauerte nicht lange, da folgten die Heirat von Erika und Manfred Kötz, dann die gemeinsame Wohnung (Die man damals noch schneller bekam, wenn man verheiratet war) und bald darauf das erste Kind – von insgesamt vier Töchtern, davon einmal Zwillinge.

Natürlich ist man in 60 Ehejahren nicht immer einer Meinung. „Aber wir haben uns immer ausgesprochen. Wir sind gemeinsam durch dick und dünn gegangen. Das hat uns als Familie immer ausgezeichnet“, berichtet Erika Kötz. Auch – und vor allem – als das Schicksal die jüngste Tochter viel zu früh aus dem Leben riss. Das war vor 13 Jahren. „Wenn was ist, hält man als Familie zusammen“, sagt die gebürtige Ranieserin, wenngleich der Verlust ein schwerer Schlag war, der noch immer präsent ist.

Im Flur an der Wand der Wohnung, in der sie seit 1985 wohnen, zeugen unzählige gesammelte Metallteller von der großen Leidenschaft des Ehepaares Kötz – dem Reisen. Bereits zu Zeiten der DDR kamen die Beiden viel umher, reisten beispielsweise in die Ukraine oder nach Ungarn. Nach dem Fall der Mauer „haben wir uns in Griechenland verliebt“, berichtet Erika Kötz. 13-mal waren sie inzwischen dort, erzählen beide mit glänzenden Augen und einem Lächeln im Gesicht. „Wir lieben das Reisen, haben die halbe Welt gesehen und sammeln gern die verschiedenen Teller als Andenken. Aber nach Hause zurückzukommen, zur Familie, war immer am schönsten.“

Und heute? „Wir können leider nicht mehr so verreisen wie wir wollen, aber wir machen das Beste draus.“ Anstatt nach Mallorca geht es beispielsweise in ein Ferienhaus an der Ostsee. „In Deutschland gibt es so viele schöne Ecken zu sehen“, betont Erika Kötz. Zudem bekommen die Beiden regelmäßig Besuch von Ihren Kindern und Enkeln. Die gemeinsame Feier musste aufgrund der Corona-Pandemie vorerst ausfallen, doch auch mit dieser Situation gehen die Kötz‘ gelassen um, haben sich mit Bravour durch die schwierige Zeit gekämpft, denn die notwendigen Arztbesuche mussten trotzdem sein. „Dann holen wir das eben nach.“ Zum Beispiel zusammen mit der Party zum 80. Geburtstag von Manfred Kötz. „Dann feiern wir eben doppelt. Das geht auch.“ Die Energie dafür haben die Beiden auf jeden Fall.