Paukenschlag in Pretzien: Hochkarätig besetzte "Himmelsleiter"

CDs mit Günter Grass und Rafik Schami eingelesen hat. Mit Jens Naumilkat, dem anderen Komponisten des Oratoriums, spielt der Sohn des Schönebecker Komponisten Hans Naumilkat mit ("Unsere Heimat"), der viele Jahre mit Mikis Theodorakis gearbeitet hatte. Und dann die renommierte Biederitzer Kantorei. Eine hohe inhaltliche, performative und musikalische Qualität steht also am Fuße der ?Himmelsleiter?, die im vergangenen Winter in Magdeburg mit großem Erfolg uraufgeführt worden war. Das Zusammenwirken verschiedenster Beteiligter hat es möglich gemacht, dass diese Aufführung nun auch im ostelbischen Gebiet der Stadt Schönebeck (Elbe) zu sehen und hören sein wird.

Die Erzählung "Himmelsleiter" von Ludwig Schumann, auf der das Oratorium fußt, handelt von einem Großvater, der dem Enkel sein Leben im vorigen Jahrhundert erzählt, das in seiner ersten Hälfte von zwei Kriegen bestimmt war. Wie bleibt man da Mensch und wie lebt man damit, wenn man kein Opfer und kein Täter ist? Der sonst schweigsame Großvater erzählt dem Enkel sein Leben, weil er will, dass dieser ihm die "Himmelsleiter" baue, nämlich die Grabrede halte, als Bilanz seines Lebens: Was hat er eigentlich gemacht, zwischen Geburt und Tod?

Schumann liest den Text während der Aufführung persönlich. Ein Cross-over-Klangereignis steht an, wie es unsere Region so noch nicht erlebt hat. Heranspaziert auf der Straße der Romanik, um ein dunkles Stück 20. Jahrhundert zu reflektieren und eine Komposition sondergleichen zu erleben!