Grundwasser nicht in die Kanalisation pumpen - Kläranlage muss viermal so viel Abwasser aufnehmen

Laut aktuellem Sachstand der OEWA Wasser und Abwasser GmbH stoßen Pumpwerke und Kläranlage an ihre Grenzen. Die Abwasseranlagen müssen ohnehin ein Vielfaches der üblichen Abwassermengen aufgrund der teilweisen Mischkanalisation aufnehmen. Durch die zusätzlichen Mengen an Grundwasser, wie es den Anschein hat, wird die Situation problematisch. Allein am 1. Juni kamen auf der Kläranlage 35 000 Kubikmeter Abwasser an ? das ist ungefähr viermal so viel wie an normalen Tagen.

Bei der Bewältigung dieser enormen Mengen kann es innerhalb der Schmutzwasserkanalisation zum Rückstau kommen, gegebenenfalls fließt das Abwasser aus den Gully-Deckeln auf die Straße oder bei fehlender Rückstauklappe sogar in die Hausinstallation zurück und verursacht dort Schäden. Deshalb der dringende Aufruf der Stadt, der Abwasserentsorgung Schönebeck GmbH und der OEWA Wasser und Abwasser GmbH an die betroffenen Anwohner, kein Grundwasser aus den Kellern in die Schmutzwasserkanalisation zu pumpen. Es gibt separate Niederschlagswasserkanäle, die das Niederschlagswasser aufnehmen und ohne Behandlung auf der Kläranlage dem Vorfluter / Gewässer zuführen. Die Stadt Schönebeck befindet sich nicht zuletzt aufgrund der Wetterlage in einer prekären Situation. Um die technischen Anlagen der Abwasserentsorgung nicht zu beschädigen und die Situation nicht zu verschärfen, sei es unumgänglich, dass sich die Kunden der Stadt Schönebeck an die bestehende Gesetzeslage halten und das Grundwasser nicht über die Schmutzwasserkanäle ableiten. Nur dann könne die umweltgerechte Behandlung der ankommenden Abwässer trotz deutlich gestiegener Frachten aufrecht erhalten werden.