4000 Jahre alt: Kreisgrabenanlage wird Hengeprojekt

anspruchsvolle Rituale vollzogen. Der erste Pfahl aus robustem Robinienholz einer solchen Palisade wurde nun in die Erde gerammt und auch Schönebecks Oberbürgermeister Bert Knoblauch hatte die Gelegenheit, dieses dem englischen Stonehenge durchaus vergleichbare ?Henge-Projekt? ausdrücklich zu würdigen und seine touristischen Chancen wie durch einen alternativen Elberadweg hervorzuheben. Die Landesregierung mit dem Wirtschaftsministerium und dem Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie , der Landkreis, die Leader-AG, die  Ostdeutsche Sparkassenstiftung und Salzlandsparkasse haben das als ?Kreisgrabenanlage Pömmelte-Zackmünde? bezeichnete Projekt auf die Beine gestellt und Landrat Gerstner dankte seinen politischen Förderern, nannte vor allem MdL Gunnar Schellenberger. Seitens des Landesamtes wird das Projekt als ?Kind der Himmelsscheibe? betrachtet und mit oberster Priorität eingestuft. Eine hochwertige Publikation ist in Arbeit. Ganz in der Nähe der Kreisgräben, die vor einigen Jahren mittels Kamerabefliegungen entdeckt worden waren, fanden die Archäologen auch Siedlungen dieser Zeit mit Spuren von Langhäusern, in denen man lebte. Stecknadelkopfgroße Holzreste konnten der prähistorischen Epoche zugeordnet werden. Wie das Landesamt einschätzt, herrschte zu jener Zeit eine beinahe europaweite, zusammenhängende Kultur bis hin nach England, was für eine gewisse Netzwirkung, einen kommunikativen Austausch in frühester Form sprach und eine Friedfertigkeit mitgebracht haben muss, ohne die solche Anlagen wie jene bei Schönebeck gar nicht möglich gewesen wären. Insofern stellt dieses Projekt auch einen nachdenklichen Kontext zur heutigen Moderne mit ihren zahlreichen blutigen Kriegen her, ohne damit sagen zu wollen, dass es vor vier Jahrtausenden konfliktfrei zugegangen wäre. Die Pömmelter, Zackmünder und Schönebecker haben jedenfalls sehr frühe Vorfahren und damit ein Siedlungsgebiet, welches offenbar schon vor 4000 Jahren als angenehm erschien.