Leserforum zur Verkehrssituation in Ostelbien

von Anja Keßler von der Volksstimme. Zum aktuellen Stand der geplanten Ortsumfahrung von Plötzky informierte Uwe Langkammer. "Im Rahmen des Bundesverkehrswegeplanes, der 2015 fortgeschrieben werden soll, bereiten wir eine Anmeldung für die Ortsumfahrung vor", erklärte er. Diese Anmeldung wird bis September 2013 dem Bundesverkehrsministerium vorgelegt. Dort wird der Antrag bewertet und mit den Vorhaben im ganzen Bundesgebiet verglichen. Allein in Sachsen Anhalt sind aktuell 94 Vorhaben geplant, denen der Bund im Bundesverkehrswegeplan 2015 Beachtung schenken muss. Im Bereich Plötzky geht es um eine Strecke von ca. 6,5 km, die zusätzlich mit zwei Bauwerken zur Wasserüberquerung realisiert werden muss. Gerechnet wird mit Durchführungskosten von ungefähr 45 Mio. Euro. Die Bundesregierung wird sich auch die Verkehrsbelastung anschauen, die aktuell bei etwa 5.500 Fahrzeugen in 24 Stunden liegt. Der Interims-Leiter der Landesstraßenbaubehörde wies in dem Zusammenhang auf die Finanzsituation des Bundes hin, möchte aber mit der Anmeldung der Ortsumfahrung von Plötzky beim Bund für das Vorhaben kämpfen.

Zum Thema Radweg zwischen Pretzien und Plötzky informierte Ralf Felgenträger vom Kreiswirtschaftsbetrieb die interessierten Bürgerrinnen und Bürger. Der Salzlandkreis kümmert sich um ca. 360 km Kreisstraßen, von denen weniger als 50% einen Radweg haben. Die zur Verfügung stehenden Finanzen werden fast komplett für die Straßenreparaturmaßnahmen benötigt. In einem Kostenplan für das Projekt aus dem Jahr 2010 wird eine mögliche Realisierung des Radweges zwischen Pretzien und Plötzky auf 100.000 Euro beziffert. Die Zuständigkeit liegt beim Salzlandkreis, dessen Kreistag in einer Sitzung vom 24.4.2013 eine Prioritätenliste "Straßenausbau, Instandsetzung und Erneuerung von Kreisstraßen" beschlossen hat. Der Leiter Entsorgung & Logistik wies in dem Zusammenhang auf den Haushalt des Salzlandkreises hin, berichtete aber, dass der Radweg an Stelle 30 auf dieser Prioritätenliste stehe.

Beim Thema Verkehrsberuhigung in der Region durch eine neue Beschilderung oder Finanzierung des Straßenausbaus sieht Ralf Felgenträger keine Notwendigkeit einer Problemlösung, da bereits innerorts gesetzlich 50 km/h vorgeschrieben und an den Gefahrenstellen 30 Km/h vorgegeben seien. Laut Beate Gutenmorgen entsprechen die Straßen in Ostelbien den gesetzlichen Normen und es handelt sich in dieser Region nicht um ein gesondertes Schutzgebiet. Die Ortschaftsbürgermeister wollen weiter gemeinsam nach Lösungen suchen.