Jahreshauptversammlung: Plötzkyer Feuerwehr zog Bilanz - Seit zwei Jahren nichts geändert

dauern schon länger an, haben sich nun aber zugespitzt. Die verbliebenen Kameraden hätten versucht, die Einsatzbereitschaft wieder herzustellen, lobte Michael Vorwerk. Für dieses Engagement dankte er ihnen herzlich, wies aber auch dezidiert darauf hin, dass für eine Mindestausrückestärke wenigstens weitere zehn bis zwölf Kameraden nötig wären, die aber eben auch erst zwei bis drei Jahre ausgebildet werden müssten: Grund-, Atemschutz- und Sprechfunkausbildung usw. Eigentlich wäre auch solch eine „doppelte“ Staffelstärke nur das Allermindeste, nötig wären noch viel mehr Kameradinnen und Kameraden. Hinzu kämen nötige Spezialisierungen, etwa als Maschinisten, Truppführer oder in technischer Hilfeleistung, von der fehlenden Wehrleitung ganz zu schweigen, die auch erst nach „fünf bis sieben“ Jahren entsprechender Lehrgänge als solche Führung übernehmen könnte. Die acht genannten Kameraden aber verdienten Respekt und Anerkennung, so Vorwerk, wenn auch die durchschnittliche Teilnahme an der Ausbildung mit drei Kameraden nicht ausreichend gewesen sei. Zu 17 Einsätzen sind die sechs Plötzkyer im vergangenen Jahr mit ausgerückt, darunter zehn Brände und sieben technische Hilfeleistungen. Die Zusammenarbeit mit der Stadtwehrleitung und der Stadt habe gut funktioniert.

Schönebecks Oberbürgermeister Bert Knoblauch dankte jenen Kameraden, welche „die Fahne weiter hoch hielten“, herzlich für ihre Leistungen und Einsatzbereitschaft, ebenso auch der Pretziener Wehr und den Alters- und Ehrenkameraden für die tatkräftige Unterstützung. "Der Rechenschaftsbericht spiegelt weiter, warum wir uns seit gut zwei Jahren in Plötzky treffen, um auf die Situation der hiesigen Feuerwehr hinzuweisen und gemeinsam mit allen Beteiligten nach Lösungen gesucht haben", so das Stadtoberhaupt. Auch Bert Knoblauch bedauerte, dass die Aufrufe zur Mitgliedschaft in der Feuerwehr in Plötzky nicht gefruchtet haben. Angesichts der Tatsache, dass die Stadt als Träger der Freiwilligen Feuerwehren deren Einsatzfähigkeit absichern müsse, wird nun auch die Fusion der Plötzkyer mit einer anderen Wehr ins Auge gefasst werden. Die Zustimmung aus dem Ministerium für Inneres und Sport des Landes Sachsen-Anhalt zur Fusion mit Pretzien liegt bereits vor. Gleichwohl appellierte Knoblauch nochmals an alle Beteiligten, bei der Stange zu bleiben und alles zu tun, den Brandschutz für Plötzky aufrechtzuerhalten.  Stadtwehrleiter Daniel Schürmann fand für die Situation sehr klare Worte: „Ihr seid nicht schuld daran, denn ihr seid hier. Schuld sind die anderen Einwohner von Plötzky, die euch im Stich lassen.“ Die jetzigen Feuerwehrleute hätten alles versucht, ihren Standort zu retten, „dafür zolle ich euch Respekt“. Sie würden gebraucht werden – in Plötzky und Pretzien. Man wolle die Aktiven und die Alterskameraden nicht verlieren. „Werft die Flinte nicht ins Korn, arbeitet weiter zusammen“, appellierte der kommissarische Stadtwehrleiter. Darum bat auch Michael Vorwerk. Die Pretziener würden sie mit offenen Armen aufnehmen. Der Name der gemeinsamen Wehr soll dann ebenfalls abgeändert werden. Mit der Fusion wird der Standort aufgegeben. Offen sei die Nachnutzung des Gerätehauses. „Wir als Stadt sind der Träger, wir haben keine Zeitnot. Wir schauen ganz in Ruhe“, ergänzte Bert Knoblauch die Ausführungen des Pretziener Ortswehrleiters. Ebenso adäquat und korrespondierend wird mit dem Fahrzeug und den weiteren Ausstattungsgegenständen verfahren. Zum Abschluss der Jahreshauptversammlung gab es folgende Ehrungen:

Langjährige Mitgliedschaft:

10 Jahre: Kamerad Christian Wrubel
20 Jahre: Kamerad Christian Zickuhr
40 Jahre: Kameradin  Siegrid Erxlebe
               Kameradin  Dorothea Ulrich