Neue Dimmtechnik für Straßenbeleuchtung finanziert sich selbst

möglichst abzufedern, suchte die Stadtverwaltung innovative Wege für die Haushaltskonsolidierung. So nahm das Stadtoberhaupt am späten Dienstagnachmittag in der Industriestraße zur Entlastung des Stadtsäckels eine patentierte Spartechnologie aus Zerbst in Betrieb. Mit ihr lassen sich Straßenleuchten nachts bedarfsabhängig regeln - anstatt sie aus Sparzwängen teilweise oder ganz abzuschalten: Der Stromverbrauch kann in den tiefen Nachtstunden damit um bis zu 67 Prozent reduziert werden. Das Dimmen wird an das jeweilige Umfeld und seine notwendige Ausleuchtung flexibel angepasst. Pro Jahr schrumpfen die Energiekosten sowie der CO2-Ausstoß im Ergebnis um rund die Hälfte. Im Vergleich zu LED-Anlagen gilt die haushalts- und klimafreundliche Technologie bei der energetischen Wirkung ebenfalls als effiziente Maßnahme, ist ohne zusätzliche Investition realisierbar und spart so für die Stadt sehr schnell finanzielle Mittel ein. Mit den Mitteln der Einsparung wird die Technik im Nachhinein bezahlt, so dass keine Investmittel den Haushalt belasten, so das kluge Finanzierungsmodell.

Aktuell wurden von der Elektrofirma Rustenbeck aus Pretzien vier Dimmgeräte in zwei Schaltschränken installiert. Sie regeln die Beleuchtung von Straßenzügen in den Bereichen Industriegebiet Barbyer Straße, in Kürze im Gewerbegebiet Grundweg  sowie dem gesamten Grundweg mit einer Gesamtleistung von über 12.500 Watt. Die Einsparung allein daraus beläuft sich jährlich auf gut 23.000 kWh. Das entspricht nach derzeitigen Preisen ca. 5.830 Euro. Ebenfalls Jahr für Jahr wird auf diesem Wege die CO2-Emission um fast 14.000 Kilo gemindert. Und auch die Lichtverschmutzung – eine erst in jüngster Zeit wissenschaftlich intensiver untersuchte Belastung von Flora, Fauna und Mensch nimmt deutlich ab. Bei der symbolischen Übergabe an einem nachgerüsteten Schaltkasten betonte der OB, die Verwaltung suche gezielt nach ertragreichen, intelligenten, zugleich aber stets auch bürgerfreundlichen Lösungen. Die neue Dimmtechnik sei eine effiziente Möglichkeit zur bedarfsabhängigen Verbrauchsregelung. Steige in den nächsten Jahren der Energiepreis, wachse auch die Ersparnis weiter an. Man könne die Dimmtechnik im Übrigen auch als Beitrag zum Klimaschutzkonzept der Stadt betrachten. Knoblauch dankte allen Beteiligten und hob zudem hervor, die Neuanschaffung habe keinen Cent Investitionen erfordert. Die Technik finanziere sich, wie beschrieben, stattdessen zeitversetzt über die Einsparung. Entsprechende Raten würden erst fällig, nachdem die deutlich geschrumpfte Rechnung des Energieversorgers vorliege. Von Anfang an fließe ein Teil der Einsparung zudem in die Stadtkasse. Nach gut vier Jahren spare die Dimmtechnik dann zu 100 Prozent für Schönebeck. Für den cleveren Finanzierungsmechanismus ihrer dimmLight-Technologie war die Zerbster KD Elektroniksysteme 2012 mit dem Klimaschutzpreis des Landes Sachsen-Anhalt ausgezeichnet worden. Zuvor hatte sie bereits mehrere Innovationspreise erhalten. Über 2.500 Dimmer bewähren sich inzwischen, oft schon langjährig, bundesweit in rund 350 Kommunen. Nach vor einigen Jahren bereits in Plötzky gedimmt wird, gehört nun auch das eigentliche Stadtgebiet Schönebeck (Elbe) dazu.