NABU lädt zum Krötentaxi 2019 am neuen Standort

Kröten-Lotsen. "Nicht die natürlichen Feinde, sondern der Mensch und speziell der Autoverkehr machen unseren Amphibien jetzt das Überleben so schwer", erläutert Annette Leipelt vom NABU Landesverband. "An den meisten Straßen gibt es keine technischen Einrichtungen zum Schutz der Tiere." Oft weisen aber Schilder auf Wanderungen hin, Rücksicht auf wandernde Frösche und Kröten zu nehmen, langsamer zu fahren, denn das Absammeln ist auch für die Helfer nicht ungefährlich. "Viele Naturschützer sichern die gefährdeten Abschnitte teilweise mit Krötenzäunen, die sie während der Wanderzeit insbesondere in den Morgenstunden kontrollieren, um die Tiere, die so von der Straße ferngehalten werden, über die Straße tragen zu können", so Annette Leipelt. "Die Handarbeit ist hier seit Jahren unverzichtbar. Wir möchten erreichen, dass an den gefährdeten Abschnitten bei Straßensanierungsmaßnahmen Krötentunnel als Teil der ökologischen Durchgängigkeit mit vorgesehen werden, denn das Absammeln an den Krötenzäunen kann nur eine Zwischenlösung sein. Bisher ist das an einigen Stellen bereits im Zuge von Straßensanierungen erfolgt, aber das reicht noch längst nicht aus."

Seit vielen Jahren kämpfen Naturschützer gegen den Amphibientod auf unseren Straßen. Jedes Jahr sind NABU-Gruppen und Naturschutzbehörden im Land aktiv, stellen Fangzäune auf, tragen Kröten über die Straße und legen Ersatzlaichgewässer an.

Diese ehrenamtliche Arbeit ist auf zahlreiche Helferinnen und Helfer angewiesen. Dem aufmerksamen Verkehrsteilnehmer wird nicht entgangen sein, dass vor kurzem auch die Krötenzäune im Salzlandkreis wieder aufgebaut wurden. Die Untere Naturschutzbehörde des Salzlandkreises hat die Errichtung der Schutzeinrichtungen veranlasst. Während der Wanderzeit, insbesondere in den Morgenstunden werden die Schutzzäune täglich kontrolliert und die vom Überqueren der Straße abgehaltenen Lurche sicher zu ihren Laichgewässern gebracht.

Die NABU Gruppe Schönebeck lädt wieder alle kleinen und großen freiwilligen Helfer zur Aktion "Krötentaxi" ein, um die in den Fangeimer gefallenen oder am Zaun gefundenen Lurche in das "Krötentaxi" zu setzen und gemeinsam über die Straße zum Laichgewässer zu transportieren. Die jeweiligen Arten werden näher vorgestellt und es besteht für jeden Teilnehmer die Möglichkeit, die Tiere "hautnah" zu erleben. "Achtung! Wir werden uns in diesem Jahr nicht am Amphibienschutzzaun an der Kreisstraße nach Ranies treffen!" weist Michael Wunschik vom NABU Schönebeck auf einen Wechsel der "Taxiroute" hin. Neuer Treffpunkt ist am Sonnabend, den 23. März und Sonntag, den 24. März sowie am Sonnabend, den 6. April und Sonntag, den 7. April jeweils um 9 Uhr der Amphibienschutzzaun an der Kreisstraße zwischen Elbenau und Plötzky. Der Zaun befindet sich von Elbenau kommend rechts nach dem Wald und vor der Deichüberfahrt. Parkplätze sind an der Haberlandbrücke vorhanden. Wer eine Warnweste besitzt, wird gebeten, diese mitzubringen. Weitere Info´s und Bilder zur Aktion unter NABU Internetseite (Externer Link).