Freiwillige Feuerwehr Frohse: "Gedanken über die Zukunft"

JHV_Frohse2018_KopieOsterfeuer, einen Besuch bei der Partnerwehr aus Heitlingen (Garbsen), eine Forellenfischung und -räucherung sowie einen Tag der offenen Tür gegeben. Neben den aktiven gibt es noch elf Alters- und Ehrenkameraden. Michael Pohle betonte die zahlreichen Aktivitäten mit Kitas, Schulen und Vereinen, um dem Personalmangel, Mitgliederschwund und Nachwuchsproblem entgegen zu wirken und dankte auch für die gute Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung und der Stadtwehrleitung. Anschließend berichtete der Stadtteilwehrleiter über die Aktivitäten im letzten Jahr in Hinblick auf die zentrale Frage des Abends: "Was soll zukünftig mit der Feuerwehr Frohse passieren?". So gab es 2017 gemeinsame Übungen mit der Schönebecker Feuerwehr, zahlreiche Überlegungen zum Stand der Technik im Gerätehaus und gute Gespräche mit anderen Feuerwehrkollegen. Mit Wehmut wurde die Nachricht über die Auflösung des Feuerwehr Fördervereins in Frohse aufgenommen. Dabei ging ein großer Dank an die jahrelange tolle Unterstützung und die gute Zusammenarbeit mit den 22 Mitgliedern des Vereins.

JHV_Frohse2018b_KopieJanine Zug dankte im Namen des Oberbürgermeisters den 42 Mitgliedern der Wehr sowie deren Angehörigen für ihren im vergangenen Jahr geleisteten Dienst. Die Sicherheits- und Ordnungsamtsleiterin überbrachte den Dank der Verwaltung und der Bevölkerung für das ehrenamtliche Engagement besonders an den stürmischen Tagen. Die Leiterin des Ordnungsamtes wies auch auf das generelle Problem des Personalmangels bei den einzelnen Wehren, die demografische Entwicklung sowie den allgemeinen Rückgang des Ehrenamtes hin. Sie bekräftigte den gemeinsamen Wunsch einer guten Zusammenarbeit, um mit gemeinsamen Gesprächen zielorientierte Lösungen zur Verbesserung des Personalproblems und der zukünftigen Aufstellung der Schönebecker Wehren insgesamt finden zu können. Sie bedankte sich für die großartige Arbeit im Feuerwehrdienst und kulturellen Tätigkeiten in Frohse. Ein Dank ging dabei an die Familien und Fördervereinsmitglieder.

JHV_Frohse2018a_KopieUnd auch der Stadtwehrleiter Uwe Tandler würdigte die gute und große Tradition der Frohser Wehr und zeigte hohen Respekt für die gute Leistung der Kameradinnen, Kameraden und deren Familien. Der Brandinspektor sprach darüber hinaus von den Personalsorgen und Ausbildungsproblemen in ganz Sachsen-Anhalt und dankte den Kameraden für die gute Zusammenarbeit mit anderen Wehren. Stadtrat Torsten Pillat dankte den Kameraden und Familien ebenfalls für ihre Einsätze und ihr Verständnis und bot seine Unterstützung bei der Lösungsfindung für den Traditionserhalt in Frohse an. Stadtrat Frank Schiwek beschrieb unter anderem den Stellenwert des Ehrenamtes "Feuerwehr" und den Wunsch der Stadträte, miteinander zu reden und gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Der Schönebecker wies dabei auf die kürzlich beschlossene Risikoanalyse der Stadt Schönebeck hin. Stadtrat Manfred Pöschke sagte, als solcher ein "waches Auge" auf die personelle Entwicklung der Frohser Wehr haben zu wollen.

Stellvertretend für den Förderverein sprach Rosemarie Zimmermann passioniert über die Formalitäten bei der Auflösung des Fördervereins, über die jahrelange gute Zusammenarbeit mit den Kameraden und die große Sorge der Vereinsmitglieder über das Nachwuchsproblem der Wehr. "Dass wir nicht eine einzige Reaktion aus der Bevölkerung hatten, ist eine traurige Situation", sagt die Schatzmeisterin des Vereins zu den vergeblichen Versuchen, Nachwuchs zu gewinnen. Sie glaubt, dass es bei der Achtung der Menschen anfängt: "Wir leben mittlerweile in einer Ellenbogengesellschaft, in der sich jeder selbst der Nächste ist", vermutet sie. 

Im Laufe der aufkommenden Diskussionen sprachen Janine Zug und Uwe Tandler noch einmal von den Pflichten der Stadt Schönebeck (Elbe) als Träger der Freiwillige Feuerwehr bei der Ausstattung der einsatzbereiten Feuerwehren und über den Fakt, dass in naher Zukunft gemeinsame Lösungen gefunden werden müssen. "Wir müssen darüber reden, wie es weiter geht", so Zug. "Gemeinsam müssen und wollen wir nach Lösungen für den Nachwuchs und für die Alters- und ehrenamtlichen Mitglieder suchen", ergänzte Tandler.  Nach den teils leidenschaftlichen Diskussionen wurden außerdem die Ehrungen und Berufungen vorgenommen, bevor es zum gemütlichen Teil überging.

Langjährige Mitgliedschaft:
Patrick Wesemann (20 Jahre)
Stefan Thal (20 Jahre)
Kamerad  Mario Huber (30 Jahre)
Wolfgang Krieg (40 Jahre)

Belobigung für gute Arbeit als Stadtsicherheitsbeauftragter:
Siegfried Kliematz

Belobigung für gute Arbeit außerhalb des Ausbildungs- und Einsatzdienstes:
Bernd Krüger
Ralf Zimmermann

(v.l.n.r.) Michael Pohle, Bernd Krüger, Wolfgang Krieg und Siegfried Kliematz.