Schönebecker Wirtschaftsrat: Berufliche Integration als „win-win“

angespannten Arbeitskräftesituation ebnen und gleichzeitig konkret etwas für die Integration geflüchteter Menschen in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt tun. Der Idealfall wäre sozusagen eine Win-win-Situation. Dazu waren nach anfangs 150 nun weitere 100 mittelständische Unternehmen im Januar angeschrieben worden und immerhin 27 weitere Antworten von Firmen eingegangen, die entweder einen konkreten Bedarf meldeten oder zumindest ihre grundsätzliche Bereitschaft zu dieser beruflichen Integration anzeigten. Gerade letztere stellen noch eine künftige Reserve dar.

Unter den jetzt angebotenen Stellen sind unter anderem acht Produktionshelfer, fünf Gebäudereiniger/Hausmeister und vier Elektriker, aber auch Lagerarbeiter, Mechatroniker, LKW-Fahrer, Maurer und weitere Berufe. Eine erste Befragung hatte bereits 45 Arbeitsstellen, 36 Praktikumsplätze und 21 Ausbildungsstellen ergeben, so dass man nun von insgesamt 133 angebotenen Stellen zur beruflichen Integration von Flüchtlingen in Schönebeck sprechen kann.

Umgekehrt spricht das Jobcenter des Salzlandkreises nach anfangs nur 20 heute schon von 80 vorhandenen, sogenannten Profilen der für eine Berufstätigkeit in Frage kommenden Asylanten. An den Profilen können Unternehmen erkennen, welchen Bildungs- und Ausbildungsgrad, welche Deutschkenntnisse und welche beruflichen Voraussetzungen die Asylanten mitbringen, etwa auch, ob sie eine Fahrerlaubnis besitzen und dergleichen. Näheres erfahren interessierte Unternehmen direkt beim Jobcenter. Auch ist vorgesehen, demnächst die Profile online zu stellen – auch die Stadt Schönebeck (Elbe) würde auf ihrer Homepage dann einen entsprechenden Link setzen.

Wichtig für die Unternehmen ist, dass sie ihre angestammten Mitarbeiter auf eine bevorstehende Maßnahme der  beschriebenen Berufsintegration vorbereiten, dass diese eine solche akzeptieren und gegebenenfalls auch als gewisse Paten bei der beruflichen Begleitung der Asylanten zur Verfügung stehen. Im Idealfall wird eine solche Partnerschaft auch auf den Freizeitbereich, also „nach Feierabend“ ausgedehnt.

Umgekehrt wird von den Flüchtlingen eine Lernbereitschaft und Anpassung an die betrieblichen Umstände, Abläufe und Bedingungen erwartet. Eine Schlüsselrolle nimmt dabei das Erlernen und Anwenden der deutschen Sprache ein. Die gemeinsame Initiative und Zusammenarbeit des Schönebecker Wirtschaftsrates mit seinen Partnern aus Stadt und Salzlandkreis möchte diesen Prozess fördern und darf insgesamt als rühmliche Ausnahme im Rahmen der beruflichen Integration von Asylanten in unserer Region und darüber hinaus betrachtet werden.