"Salzlandfrau" 2015 - Kategorie "Wirtschaft" ging an Schönebeckerin

Sabine Hellmich aus Schönebeck (Elbe) in der Kategorie Wirtschaft, Rita Swillus aus Alsleben (Saale) in der Kategorie Politik, Monika Kamprath aus Bernburg (Saale) in der Kategorie Gesellschaft, Dr. Margit Kietz aus Staßfurt in der Kategorie Soziales sowie Kathrin Hätsch-Johannes aus Staßfurt OT Neundorf in der Kategorie Kultur. Des Weiteren wurde der Sonderpreis "Lebenswerk" an Dorothee Mücksch aus Aschersleben vergeben. Die Festveranstaltung wurde durch den Oberbürgermeister der Stadt Schönebeck (Elbe), Bert Knoblauch, mit ehrenden Worten eröffnet. Landrat Markus Bauer richtete im Anschluss das Grußwort an die Gäste der Veranstaltung. Danach erfolgten durch das Gründungsmitglied der Ehrenpreisverleihung, Thomas Wagner, Ausführungen zum Werdegang der "Salzlandfrau" und wurden die eingereichten Nominierungsvorschläge verlesen. Die einzelnen Laudationen im Rahmen der anschließenden Preisverleihung wurden von den jeweiligen Oberbürgermeistern und Bürgermeistern der Städte und Gemeinden gehalten, in denen die "Salzlandfrauen" 2015 wohnhaft sind.

Durch den Programmablauf der Festveranstaltung führte die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Schönebeck (Elbe), Andrea Alzuro-Lopez. Das musikalische Rahmenprogramm wurde hervorragend gestaltet von Schülerinnen und Schülern der Kreismusikschule, Standort Schönebeck, unter der Leitung von Sandra Preuß. So stimmten Enna Anne Falk und Jonas Schiemann gekonnt als Duo Violine/Klavier auf die Ehrenpreisverleihung ein. Das Gitarrenensemble mit Anne Schmidt, Nadja Kowarsch, Jasmin Röseler, Luise Baack und Tim Panhans boten einen hochkarätigen Sinnesgenuss auf ihren Instrumenten. Zum Abschluss der Preisverleihung begeisterte dann das Violinquartett - Sarah, Benecke, Julia Krettek, Annika Halasz und Marlin Flagmansky - das Publikum. Der Nachmittag klang anschließend bei einem herrlichen Kuchenbuffet sowie Kaffee und Sekt im Foyer des IGZ INNO-LIFE aus.

Die Preisträgerin "Salzlandfrau" 2015 in der Kategorie Wirtschaft kommt aus der Elbestadt und ist Sabine Hellmich. Die Schönebeckerin ist Mutter von zwei Kindern, arbeitete nach ihrer Ausbildung zur stomatologischen Schwester zunächst beim Rat des Kreises der Stadt Schönebeck in der Fachabteilung Gesundheits-und Sozialwesen und wechselte 1991 nach einer Weiterbildung zur Arzthelferin in eine hiesige Hautarztpraxis, die sie 1997 verließ, um in der Altenpflege bei einem bekannten ortsansässigen freien Träger in Schönebeck tätig zu werden. Dort qualifizierte sie sich 2007 zur examinierten Altenpflegerin und 2010 zur Pflegeberaterin weiter. Während ihres gesamten beruflichen Lebens stand für Hellmich der Mensch mit seinen persönlichen Bedürfnissen und Wünschen, seinem Hilfe-und Beratungsbedarf an erster Stelle. Erst weit danach kam die Frage nach persönlichen Interessen, manchmal blieb dafür gar keine Zeit. Im Wandel der Zeit und der Gesellschaft nahm der Bedarf der Menschen an ihrem Engagement stetig zu, ihr Name wurde in Schönebeck zu einer festen Adresse, wenn es darum ging, familiäre Schwierigkeiten wegen auftretender Hilfs-und Pflegebedürftigkeit bzw. schwerer Krankheit zu lösen oder in Behördenangelegenheiten kompetent beizustehen. Mit dem Ziel, zum Einen sozial engagierte Menschen zusammen zu bringen und insbesondere für Frauen Arbeitsplätze zu schaffen, die die Vereinbarkeit von Beruf und Familie aktiv fördern, sowie zum Anderen Betroffenen neben dem Angebot pflegerischer Unterstützung auch Lebensqualität zu schenken, gründete Hellmich in Schönebeck Anfang 2014 im Alter von 59 Jahren mit Gleichgesinnten einen eigenen ambulanten Pflegedienst, das "Paracelsus-Pflegeteam". So engagiert sie sich deutlich über ihre Arbeitszeit hinaus dahin gehend, dass sich die von ihr erstellten Dienstpläne nicht nur nach den Öffnungszeiten von Kindertagesstätten, sondern ebenfalls nach den Belangen von Mitarbeitern mit eigenen gesundheitlichen Beeinträchtigungen richten, sie den Hausnotruf der Patienten abdeckt, die Praxisunterweisung von Auszubildenden übernimmt und  Neueinsteigern, Personen aus artfremden Berufen als auch Berufsrückkehrern jederzeit für ein Probepraktikum zur Verfügung steht. Frau Hellmich fragt nicht danach, wie viel Zeit sie hat, sondern wie viel Zeit sie gebraucht wird und nicht danach, wer bezahlen kann, sondern wer ihre Unterstützung benötigt. So werden beispielsweise schon einmal drei hilfsbedürftige Damen zum gemeinsamen Eisessen in den hiesigen Kurpark gefahren, eine weitere zum Einkauf ins Alleecenter gebracht oder ein Herr auf den Bad Salzelmener Weihnachtsmarkt begleitet - alles Leistungen, die nirgends abgerechnet werden können, dem Leben der Patienten aber Qualität verleiht. Frau Hellmich leistet sehr intensive und wichtige Detailarbeit, übernimmt auf diesem Wege Verantwortung nicht nur für Hilfesuchende und Hilfsbedürftige, sondern auch für Kollegen sowie Auszubildende und gibt mit ihrem Engagement Ansporn, es ihr gleichzutun oder sie zu unterstützen. Für ihre stets fürsorgliche Betreuung und ihr herausragendes Engagement gebührt ihr ein großes Dankeschön. Herzlichen Glückwunsch.