Jury des Urman-Preises legte die diesjährigen Preisträger fest

Weiterhin gab es ein Projekt aus der Gorki-Sekundarschule. Vier wissbegierige Schüler der 8. Klasse machten sich auf die Suche nach jüdischem Leben in Schönebeck und fanden dabei viel Unterstützung sowohl innerhalb als auch außerhalb ihrer Schule. Herausgekommen sind dabei Interviews und die Teilnahme an einer Sabbat-Feier, alles mittels Wort und Film dokumentiert. Im Hermann-Gymnasium arbeiteten ebenfalls vier Schüler der 12. Klasse an einem Projekt. Es ist ein Gedicht zweier Schüler, das sich auf einer Collage wiederfindet und ein Lied, das zwei weitere Schülerinnen komponiert und getextet haben. Beide haben dieses beeindruckende Lied während des Gesprächstermins mit der Jury a capella vorgetragen und haben vor, es auch während der Festveranstaltung im Schalom-Haus zum Besten zu geben. Vom Schillergymnasium Calbe wurde eine Geschichte eingereicht, die in einem KZ spielt. Was die drei Schülerinnen dabei beachten mussten, waren natürlich vor allem die damaligen historischen Gegebenheiten. Das kann bis ins kleinste Detail gehen, beispielsweise wenn es um Befehlsstrukturen innerhalb des Lagers geht oder um die Frage, ob es damals überhaupt schon Antibiotika gab. Gründliche Recherchen waren da im Vorfeld vonnöten. Die drei Erzählerinnen sind ebenfalls Schülerinnen der 12. Klasse und machten wie auch die anderen Gymnasiasten darauf aufmerksam, dass die Zeiteinteilung wegen der anstehenden Abiturprüfungen nicht einfach war. Die Jury des Urman-Preises legte im Anschluss an diese Gespräche die diesjährigen Preisträger fest. Am 15. April 2010 ab 19 Uhr wird wieder im Schalomhaus in der Schönebecker Republikstraße die feierliche Auszeichnung vorgenommen. Im Schuljahr 2009/2010 beteiligten sich insgesamt 27 Schüler am Urman-Preis! Diese erfreuliche Resonanz und die Verschiedenartigkeit der Projekte zeigen, dass es nach fast 20 Jahren immer wieder engagierte Schüler verstehen, sich mit dem Thema des Preises zu beschäftigen, ohne Vorangegangenes zu wiederholen. Die Veranstaltung am 15 April ist wie immer öffentlich. Jeder Interessierte ist an diesem Abend selbstverständlich im Schalom-Haus willkommen.

Britta Meldau, Stadt Schönebeck (Elbe), Stadtarchiv

Im Namen der Jury des Urman-Preises