Rathauspreis 2017 für Beatrix Ziener

NJE_Laudator2018_Kopiegelebte Grundeinstellung und eine Berufs- und Lebensmaxime. Berufswunsch war Grundschullehrerin. Später kam die Jugendarbeit als Streetworkerin in der Punkszene dazu. 1995 übernahm Trixi den Jugendclub „Young Generation“ – damals in der Straße der Jugend, heute in der Welsleber Straße als Projektleiterin. Hier kommt nun die Trixi ins Spiel, die die meisten von uns wohl kennen: engagiert und dynamisch – bis zur Krankheit im August 2017. Sie leitet offiziell einen Jugendclub - organisiert Ausflüge, Kurse, Sprachunterricht, Integration uvm. Doch was heißt das konkret? Neben Mittelbeantragungen, Konzepten und Fördermittelabrechnungen doch in erster Linie für Kinder und Jugendliche da sein, zu den Öffnungszeiten Beschäftigungen anbieten und gesprächsbereit für Kummer und Sorgen sein. Vielen Kindern und Jugendlichen ist der Jugendclub in der Welsleber Straße ein zweites Zuhause geworden.

Wir wissen, dass manche Kinder durch die eigenen Eltern aus den verschiedensten Gründen nicht immer so versorgt und betreut werden, wie es wünschenswert und für ihre Entwicklung positiv wäre. Diese Lücke schließen Trixi und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sowohl der Weg mit einer schlechten Note oder einer schlechten Nachricht aus der Schule führt erstmal zu Trixi, um sich auszuweinen, wütend zu schimpfen oder um Kraft zu tanken für das, was da jetzt zu Hause durchzustehen ist. Und so manches vertrauliche und berühmt-berüchtigte, manchmal auch unorthodoxe, „Küchengespräch“ im Club hat Dinge gerade gerückt, Welten geordnet und manche und manchen von der schiefen Bahn abgehalten oder zurückgeholt.

TrixiArchiv_KopieDinge und Erfolge, die nicht messbar, aber unermesslich wichtig sind. Es gibt Menschen, die machen ihren Job, und es gibt Menschen, die haben eine Aufgabe. Trixi gehört eindeutig zur letzteren Gruppe, sage ich. Arbeitszeitbeschränkungen und Wochenenden gab es nicht, wenn es ihr notwendig erschien. Und es schien sehr oft notwendig zu sein. Was will uns Trixis Wirken sagen, was lernen wir aus ihrem Handeln? Dass Kinder unsere Zukunft sind und sie alle Anstrengungen, alle Mühen und Sorgen verdient haben, um ihren Weg so gut wie möglich zu gestalten. Dass auch Rückschläge uns in unserem Tun nicht aufhalten sollen und wir auch bei Gegenwind nicht nachlassen dürfen, für unsere Ziele und unsere Ideale einzustehen. Und dass jeder einzelne Tag wichtig ist, unsere Frau und unseren Mann zu stehen, weil wir alle nicht wissen, wie viel Zeit uns bleibt."

Mit der Verleihung des diesjährigen Schönebecker Rathauspreises drücken wir heute noch einmal ein riesiges Dankeschön an "Trixi" aus. Stellvertretend nahm Jana Dosdall vom Rückenwind-Verein den Preis sowie die Urkunde entgegen. Die Geschäftsführerin des Rückenwind e.V. Schönebeck bedankte sich mit bewegenden Worten für die hohe Ehrung ihrer Mitarbeiterin. "Danke liebe Trixi, wir wünschen dir viel Kraft", so Dosdall. Den Genesungswünschen schlossen sich alle Gäste im Saal an.