Neujahrsempfang: OB zog positive Bilanz 2015

NJE16e_Kopie"In der Welt draußen, aber auch in unserer Heimatstadt Schönebeck ist im vergangenen Jahr tatsächlich sehr viel passiert. Gutes, Erfreuliches und Schönes, aber auch weniger Erfreuliches. Wer wollte Letzteres verschweigen, denn es bewegt auch unsere Bürgerinnen und Bürger in den Städten und Gemeinden.

Tief erschüttert haben auch uns alle hier die schlimmen Terroranschläge in Frankreich und der Terror des Islamischen Staates im Nahen Osten. Hier vertrauen wir unserer demokratischen Grundordnung und unserem Werteverständnis, gemeinsam mit unseren Partnern in Europa und in der Welt die richtigen Antworten auf diese gefährliche Entwicklung zu finden.

Die plötzliche und drastische Zunahme von Flüchtlingen und Asylbewerbern dagegen ist eher eine große Herausforderung für unsere Gesellschaft, auch hier in Schönebeck. Die Migration verändert unsere Gesellschaft dauerhaft und wir müssen uns dieser großen Herausforderung gemeinsam stellen.  

Die Antworten auf berechtigte Fragen und manchmal auch Sorgen unserer Bürger müssen auf einer humanistischen Grundüberzeugung der Aufklärung fußen und mit unserem Grundgesetz im Einklang stehen. Beide Seiten, die Flüchtlinge und wir selbst müssen einen Beitrag dazu leisten, um die Integration zu schaffen.

Hier vor Ort in Schönebeck leben derzeit gut 450 Flüchtlinge, und sowohl unsere Wohnungsunternehmen wie die SWB, die WBG und GWG, als auch der verantwortliche Salzlandkreis und private Anbieter kümmern sich um eine würdige Unterbringung.

Mit einem Strategiewechsel hat sich besonders unsere SWB flexibel auf die neue Situation eingestellt. Große Herausforderungen kommen auch auf die Einrichtungen des Bildungswesens zu, eine erste Wörterbuchsammlung wurde aktiv durch unsere nunmehr berufene Inklusionsbeauftragte Frau Alzuro-Lopez begleitet.

Zahlreiche Soziallotsen tun ihren wertvollen Dienst, auch in Schönebeck. Insgesamt gibt es bisher keine schlechten Erfahrungen mit den aus schierer Not und Lebensbedrohung Geflüchteten in Schönebeck. Ich danke heute allen, die den Flüchtlingen helfen und ihnen die Hand reichen.

Dessen ungeachtet hat sich unsere Stadt im vergangenen, auch vom anstrengenden Jahrhundertsommer geprägten Jahr wiederum ein wesentliches Stück weiterentwickelt. Diese Stadt verändert sich spürbar zum Besseren, auch wenn es manchem nicht schnell genug gehen kann.

Eine Aufzählung aller Ereignisse würde hier den Rahmen sprengen, und so möchte ich nur ein paar Beispiele beim Namen nennen und auf die verschiedenen Bereiche wie etwa Wirtschaft, Bauwesen, Hochwasserschutz, Kultur und Sport eingehen.

Wenn ich zunächst die wirtschaftliche Entwicklung betrachte, dann gab es 2015 vielleicht keine großen spektakulären Ansiedlungen, aber immerhin konnten inzwischen zwei weitere, überregional agierende Unternehmen für den Industriepark West geworben und gewonnen werden. Die Flächen sind bereits verkauft.

Unser mittelständisches Gewerbe hat sich insgesamt weiter spürbar etabliert und am Markt behauptet. Schönebeck hat seinen Ruf als Standort vor allem der Automobilzuliefer- und metallverarbeitenden Industrie, aber auch der chemischen Industrie und von Dienstleistungen weiter gefestigt.

Dafür stehen zum Beispiel ThyssenKrupp, die Ambulanzmobile, die SMB GmbH und die Schirm AG mit erheblichen Neu-Investitionen bzw. Erweiterungen ihrer jeweiligen Unternehmen. Wir messen also auch der Bestandspflege eine immer größere Bedeutung bei und wir fahren gut damit. Nicht zuletzt stehen zahlreiche Firmenjubiläen im vergangenen Jahr für die Stabilität unserer einheimischen Wirtschaft.

Auch beim Thema Breitband kommen wir voran, schnelles Internet wird immer wichtiger für unsere Wirtschaft. Beim Glasfaserausbau arbeiten wir eng mit unseren Stadtwerken und der MDCC zusammen.

Ab Februar soll mit Hilfe der Telekom das so genannte Vectoring, also Breitband bis zum Kabelverzweiger, für das Stadtgebiet verfügbar werden. Eines der Ziele ist der Netzausbau mit über 100 MBit pro Sekunde in den Gewerbegebieten.

Wenn ich die Stadtwerke erwähnte, so kann ich hier generell an unsere stadtbeteiligten Unternehmen anknüpfen: Neben den Stadtwerken erweisen sich auch die Schönebecker Wohnungsbau GmbH und die OEWA/AbS sich seit Jahr und Tag als zuverlässige Gewährleister der Versorgungs- und Entsorgungssicherheit unserer Bevölkerung.

Bei existenziellen Fragen unseres Daseins ? beim Wohnungsangebot, bei Strom, Wärme, Gas, Wasser und Abwasser ? sind wir in Schönebeck gut, preiswert und sicher aufgestellt. Das ist nicht überall selbstverständlich.

Und sehe ich vom Tagesgeschäft einmal ab, dann kann sich auch das soziale und kulturelle Engagement dieser Unternehmen sehen lassen. Unsere städtischen Unternehmen blicken einfach über ihren Tellerrand und bereichern das gesellschaftliche Leben in unserer Stadt. An vielen Stellen unterstützen sie Projekte, sponsern Stadtfeste oder Ausstellungen, hinterlassen sichtbare Spuren im Stadtbild.

Ein großartiger Termin des vergangenen Jahres war zum Beispiel die Übergabe des neuen Demenzzentrums ?Anker? in der Wilhelm-Hellge-Straße, welches landesweit Modellcharakter besitzt. Bundestagsabgeordnete und Minister machten sich ein Bild davon und wissen: Schönebeck hat Kompetenz im Thema Demenz.

Das spricht sich herum und ist ein Verdienst vor allem unserer SWB GmbH, aber auch der Bürgerstiftung Salzland und weiterer Partner. Auch die Einrichtung einer modellhaften Human-WG und eines ?Hauses der Jugend? in selbiger Straße durch die SWB möchte ich nicht unerwähnt lassen.

Die verlässliche Versorgungsstabilität unserer Stadtwerke mündete im Jahr 2015 in das 75-jährige Jubiläum ihres Bestehens, was zurecht würdig gefeiert wurde. Die Stadtwerke krönten dieses schöne Jubiläum am Jahresende noch mit der Inbetriebnahme eines kleinen Blockheizkraftwerkes auf dem Unternehmensgelände (sowie mit einer Neumotorisierung des größeren BHKW am Schwarzen Weg, d.R.). Innovation für die Zukunft.

Das Thema Wirtschaft, meine Damen und Herren, kann nicht ohne die Arbeitsmarktproblematik betrachtet werden. Auch bei der Arbeitslosenstatistik werden für unsere Stadt mit unter 10 Prozent regelmäßig mit die niedrigsten Zahlen im Salzlandkreis und darüber hinaus ausgewiesen. Das ist zwar immer noch zu viel, aber es ist seit Jahren viel besser als in kritischeren Zeiten.

Auch beim Thema Tourismus, diesem weiteren wichtigen Wirtschaftszweig, tut sich etwas in und um Schönebeck: Bei der Fahrgastschifffahrt setzen wir auf das expandierende Engagement der Reederei Süßenbach. Im ostelbischen Seengebiet bauen wir auf die Qualität des Ferienparks Plötzky.

In Richtung Barby richtet sich der Blick auf das neu entstehende Ringheiligtum mit seinen ungeahnten Potenzialen auch für Schönebeck. Und der Deichausbau im Rahmen des Hochwasserschutzes bringt neue, wenn auch sekundäre Radfahrmöglichkeiten an der Elbe mit sich.

Indessen hat unser SolePark sein Prädikat als Heilbad erfolgreich verteidigt und sich mit attraktiven Angebotserweiterungen, mit einem offensiven Marketing und einfach mit moderner Kurortqualität einen Spitzenplatz in der sachsen-anhaltischen Bäderlandschaft erobert.

Der hirnverbrannte Vandalismus, der nun wieder unseren Kurpark heimgesucht hat, hat eigentlich nichts in dieser Rede verloren. Ich will nur eines sagen: Diese Leute werden unsere positive Entwicklung nicht aufhalten. Nicht heute und nicht morgen.

Wenn ich nun unseren Solepark erwähnt habe, will ich unseren zweiten Eigenbetrieb, den Städtischen Bauhof, nicht außen vorlassen.

Dieser erweist sich Jahr für Jahr als verlässliche und schnelle Eingreiftruppe für unsere Stadt. Die Jungs ? und Mädels - sind bei Wind und Wetter und wenn es sein muss, auch Tag und Nacht im Einsatz, und das verdient meinen Respekt.

Und im vergangenen Jahr durften sie, dürfen wir uns über eine neue Salzhalle für den Winterdienst freuen. Der Bauhof leistet der Stadt einfach rundherum einen guten Dienst.

Ich komme zur jüngeren Stadtentwicklung. Hier stellte beispielsweise der Beginn der Um- und Neugestaltung des Marktes in der Altstadt einen städtebaulichen Markstein dar. Mit Spannung und Erwartung sehen wir nun seiner Fertigstellung im April entgegen. Den Unkenrufen um bei jedem Großprojekt auftretende Baumängel halte ich entgegen:

Das Ergebnis zählt, und das wird mit seinem Shared-Space-Charakter für gleichberechtigte Verkehrsteilnehmer wiederum Modellcharakter aufweisen. Der Markt soll einmal zu einem öffentlichen Wohnzimmer der Altstadt werden.

Inzwischen nimmt auch das Wohn- und Geschäftshaus der SWB GmbH am Markt Gestalt an, und wie man hört, erfreut es sich schon jetzt einer großen Zustimmung unter den Passanten.

Nicht zuletzt ist der mit Hilfe des Elbufer Fördervereins erneuerte Marktbrunnen im Jahresrückblick eine Erwähnung wert. Er erstrahlt in neuem Glanze und ist jetzt auch besser von allen Seiten sichtbar. Mit der aufgefrischten Rathausfassade im Hintergrund atmet diese Szenerie schon jetzt städtebauliche Qualität, wie man sie sich wünscht.

Und überhaupt soll der neue Markt später nicht nur Aufenthaltsqualität bieten, sondern Schauplatz für ein entsprechendes Marktgeschehen werden, für lebendige Wochenmärkte mit regionalen Anbietern.

Und für zünftige Markt-, Bürger- und Stadtfeste. Wir wollen endlich und einfach Leben und Kommunikation auf den Markt bringen, und wir brauchen dafür die enge Zusammenarbeit auch mit den Händlern und Gewerbetreibenden.

Auch das Großprojekt des komplexen Ausbaus der leidigen Geschwister-Scholl-Straße ist in vollem Gange und bewegt nicht nur die Gemüter der Anlieger. Mit großem Verständnis begleiten unsere Bürger die manchmal widrigen Umstände der Verkehrseinschränkungen. Auch dieses seit Jahren bestehende Problem ist nun also angepackt. Derzeit erfolgt zunächst der zweite Bauabschnitt der Straßenerneuerung zwischen der Schirm AG und Frohse.

Eine externe, aber für unsere Einwohner bedeutende Maßnahme war auch die Errichtung von Lärmschutzwänden durch die Deutsche Bahn AG im Ortsteil Felgeleben. Eine Maßnahme im Bürgerinteresse, und wir begrüßen sie ausdrücklich. Auch sie zeigt: Unsere Stadt verändert sich kontinuierlich zum Besseren, denke ich.

Immer wieder, meine Damen und Herren, kommen auch wir in den Genuss großzügig ausgereichter Fördermittel durch das Land Sachsen-Anhalt, gerade hinsichtlich der Stadtentwicklung. Jüngstes Beispiel waren rund 500 000 Euro des Bauministers Thomas Webel zugunsten des Demenzzentrums sowie des Rückbaus von Wohnungen.

An die Adresse der hier anwesenden Landtagsabgeordneten möchte ich an dieser Stelle ein ausdrückliches Dankeschön für diese Zuwendungen und diese kontinuierliche Zusammenarbeit mit dem Land richten. Und da sich Fördermittel nicht selten zudem auch aus Bundesmitteln speisen, kann ich diesen Dank gern auch auf die anwesenden Bundestagsabgeordneten erweitern.

Und nicht nur deshalb, nehmen unsere Abgeordneten aus Land und Bund doch aktiv Anteil an unserer städtischen Entwicklung, und haben sie schon manche Tür geöffnet und manches auf den Weg gebracht. Und wir brauchen Sie auch in Zukunft, meine Damen und Herren Abgeordneten.

Strategische Konzepte unseres Baudezernates bereiten indessen diese progressive Stadtentwicklung weiter vor und begleiten sie. Schon im Februar beschloss der Stadtrat die Einleitung der Fortschreibung eines gesamtstädtischen Integrativen Stadtentwicklungs-Konzept INSEK als strategische Handlungs- und Fördergrundlage für Schönebeck bis zum Jahre 2030.

Ich erinnere hier aber auch an das Kleingarten-Entwicklungskonzept,  welches nicht zuletzt beim Verband der Gartenfreunde auf große Akzeptanz gestoßen ist, weil es als geeignetes Instrument zur Regelung des Kleingartenwesens angesichts des Rückgangs von Parzellen angesehen wird. Auch diese, KEKS genannte, informelle Handlungsgrundlage wurde vom Stadtrat jüngst bestätigt und hat den Zeithorizont 2030.

Wenn vom Baugeschehen in der Stadt die Rede ist, kommt man nicht an den Maßnahmen des präventiven Hochwasserschutzes einerseits und der Beseitigung der Hochwasserschäden andererseits vorbei. Jedermann weiß: Nach dem Hochwasser ist vor dem Hochwasser, wann auch immer.

Und jedermann kann Zeuge der umfangreichen Arbeiten des Landesbetriebes für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft zum Bau einer zuverlässigen Hochwasserschutzlinie am stadtseitigen Elbufer sein.

Hier wie auch in den ostelbischen Ortschaften, wo die Vorplanungen laufen, und beim Deichausbau werden Millionen in den sicheren Schutz vor Hochwasserkatastrophen investiert. Natürlich verlangt dies eine Menge von den Anwohnern ab, aber es dient einem guten und erstrangigen Zweck. Wir sind dem Land dankbar für diese Maßnahmen im Interesse unserer Kinder und Kindeskinder.

Das Gleiche gilt für die Beseitigung der Schäden, auch hier sind wir spürbar vorangekommen. Erst vor wenigen Wochen konnten wir zum Beispiel den sanierten Buschweg am Elbufer seiner Bestimmung übergeben.

Von 61 Maßnahmen sind inzwischen 58 bewilligt, das heißt, sie werden mit 100 Prozent mit bisher immerhin 4,6 Millionen Euro gefördert. 38 Maßnahmen sind heute fertiggestellt und noch 6 in Realisierung. Auch für die Dorfstraße von Ranies zum Beispiel ? eine gute Nachricht ? wurde bereits mit 900 000 Euro bewilligt.

Nicht zuletzt noch ein Wort zur unendlichen Geschichte des zu bauenden Abfanggrabens an der Ortsumgehung, der besonders die vom Grundwasserproblem und von Flächenvernässungen betroffenen Felgeleber Bürger seit vielen Jahren beschäftigt.

Die Verzögerungen sind dem komplizierten und langatmigen Procedere der Ausschreibungen und nicht zuletzt der zu bewältigenden Kreuzung mit der Bahnlinie geschuldet.

Erst nach der Findung des Planungsbüros und der folgenden Ausführungsplanung können die Bauleistungen ausgeschrieben werden, es ist einfach nicht zu ändern. Ich denke, wir als Stadt haben unsere Hausaufgaben gemacht, aber der Baustart wird wohl erst im Jahre 2018 erfolgen können, das ist die bittere Wahrheit.

Lassen Sie mich an dieser Stelle denn auch das Thema wechseln. Wesentliche Veränderungen verzeichneten wir im Jahre 2015 in der städtischen Bildungslandschaft: So ist uns über einen Stadtratsbeschluss die Rückübertragung der Schulträgerschaft unserer Sekundarschulen ?Maxim Gorki? und ?Am Lerchenfeld? gelungen.

Entgegen manchen Mutmaßungen stellt diese Rückübertragung eine richtige, spürbare und somit unabdingbare Maßnahme der Haushaltskonsolidierung der Stadt Schönebeck (Elbe) dar. Und es bleiben letztlich Schönebecker Schulen, für deren pädagogische Arbeit der Lehrerschaft und für deren vorbildliches gesellschaftliches Engagement ich mich hier und heute ganz herzlich bedanken möchte.

Auch was unsere Kindertagesstätten angeht, bahnen sich Veränderungen an. Intensiv diskutieren wir die bedauerliche, aber wegen zu geringer Frequentierung und mangelnder Wirtschaftlichkeit notwendige Schließung der Kita in Ranies. Dafür sehen wir andererseits dem Ersatzneubau der Kita Gänsewinkel in Felgeleben über eine STARK-V-Finanzierung hoffnungsfroh entgegen.

Auch die erfolgte Gründung eines Kinder- und Jugendbeirates und die Ideenkraft, Projektfreude und soziale Kompetenz unserer Schulen und Förderschulen sind an dieser Stelle eine lobende Bemerkung wert. Macht weiter so, ihr Mädchen und Jungen!

Von der Bildung ist es nicht weit zur Kultur: Was für die Wirtschaft im Materiellen gilt, gilt im Ideellen auch für die Kultur: Sie ist nicht alles, aber alles ist ohne sie nichts. Der Mensch lebt eben nicht vom Brot allein.

Allein der großartige Operettensommer auf dem Bierer Berg als kultureller Botschafter Nummer 1 spricht eine beredte Sprache oder besser Musik der Hochkultur. Wir sehen in diesem Jahr seinem großartigen 20. Jubiläum mit der ?Fledermaus? von Strauß entgegen.

Hinzu kamen 2015 zahlreiche Stadtfeste, Konzerte und Ausstellungen, eine Oldtimer-Rallye im Kurpark, das Motorschiff ?Wissenschaft? am Elbanleger und das große Engagement der Bürger bei Tierpatenschaften auf dem Bierer Berg, um nur wenige Beispiele zu nennen.

Weitere Highlights wie die Rekonstruktion des prähistorischen Ringheiligtums vor den Toren unserer Stadt, welches auf seine Schönebecker Ergänzung wartet, oder die Auszeichnung des Pretziener Wehrs als Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst haben überregionale Ausstrahlungskraft und großes touristisches Potenzial für unsere Stadt und Region.

Das sind alles hervorragende weiche Standortfaktoren und harte touristische Argumente, die für die Ausstrahlung unserer Sole- und Elbestadt Schönebeck sprechen.

Nicht zuletzt bekam Schönebeck im vergangenen Jahr das, was man von ferne her so gerne hört und was den guten Ton einer Stadt ausmacht: Einen wunderbaren neuen Glockenklang in St. Jakobi, in St. Laurentii und in St. Pankratius.

Der Schönebecker Sport wartete indessen mit einer wahrhaft fulminanten Schlagzeile auf: Endlich ist die lang ersehnte Anbahnung der Fusion unserer zwei großen Vereine gelungen ? des Schönebecker Sportclubs SSC und des Schönebecker Sportvereins SSV. Aus grün und rot soll noch in diesem Jahr grünrot werden, soll UNION werden.

Noch ist es nicht soweit, aber allein zu dem Entschluss darf man herzlich gratulieren. Mit Blick auf unsere Sportjugend freut mich das besonders. Das wird den Sport und die Identifizierung mit ihm in Schönebeck noch stärker machen. Und natürlich, jeder weiß es, gibt es noch viele weitere erfolgreiche Schönebecker Sportvereine, die alle unsere Anerkennung verdienen.

Und mit dem traditionellen SoleCup, dem erfolgreichen 3. Drei-Brücken-Lauf mit Unterstützung der Stadtwerke und dem tropisch heißen Elbebadetag hatte das Sportjahr 2015 weitere herausragende und prägende Ereignisse, vom täglichen Trainings- und Wettkampfbetrieb gar nicht abgesehen.

Nicht zuletzt haben auch unsere Städtepartnerschaften einen spürbaren Aufschwung erfahren: Da war zunächst die erfolgreiche Gründung des Partnerschaftsvereins Schönebeck, von dem wir uns eine weitere Belebung unserer internationalen Beziehungen erhoffen.

Und da war weiterhin die gemeinsame Fahrt Garbsener und Schönebecker Schüler zur Gedenkstätte Marienborn, der Besuch unserer Freunde aus Söke in Schönebeck und die Reise einer Schönebecker Delegation nach Farmers Branch in Texas, welches glücklicherweise von den Tornados der jüngsten Zeit verschont blieb.

Dieses vergangene Jahr 2015 war auch ein Jahr der Jubiläen: Wir feierten das 25-jährige Jubiläum der Deutschen Einheit, das schon genannte 75-jährige Jubiläum der Gründung der Stadtwerke, das 25-jährige Bestehen der Partnerschaft mit Garbsen und nicht zuletzt das 25-jährige Jubiläum der ersten freien und demokratischen Kommunalwahlen in Schönebeck.

Gerade angesichts des Letzteren ist es mir ein tiefes Bedürfnis, allen bisherigen Ehrenstadträten, Stadträtinnen und Stadträten, die sich bis heute in der Kommunalpolitik mit ganzer Kraft für unsere Stadt engagiert haben, herzlich Dankeschön zu sagen!

Ich möchte diese Neujahrsansprache nun auch nutzen, um allen Bürgerinnen und Bürgern, die sich im Ehrenamt oder im Beruf, im Verein oder auch ganz einfach zwischenmenschlich für unsere Stadt Schönebeck und ihre Menschen engagiert haben und sich weiter engagieren, an dieser Stelle ganz herzlich Dank sagen!

Ganz besonders hervorheben möchte ich die zahlreichen Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr und der Wasserwehr, die mit ihrer Einsatzbereitschaft unser aller Leben, Hab und Gut schützen. Vielen Dank unseren einzelnen Wehren!

Dank ihnen allen, auch Ihnen allen hier im Saale, ist Schönebeck eine lebendige Stadt mit tatkräftigen und optimistischen Menschen, die sie gestalten. Wir haben das Salz in der Sole, wir haben die Elbe mit ihren schönen Brücken und Auen, wir haben unsere ostelbischen Ortschaften und Seen und wir gewinnen zusehends an Gesicht und Ausstrahlung in allen Stadtteilen.

Das Jahr 2015, dies wollten meine Ausführungen zeigen, hatte also jede Menge erwähnenswerter Höhepunkte, und es konnten ja längst nicht alle genannt werden. Auch dieses neue Jahr 2016 hält wieder viele bedeutende Ereignisse für unsere Stadt parat. Es wird spannend, herausfordernd und nicht weniger arbeitsintensiv als das letzte.

Vieles hatte ich bereits angerissen. Das intensive Baugeschehen am Markt, in der Geschwister-Scholl-Straße, am Elbufer und in den ostelbischen Ortschaften wird sich fortsetzen oder auch beginnen. Der Ersatzneubau der Kita Gänsewinkel rückt in den Fokus. Das Thema ?Entwicklung des Rathausquartiers? will weiter verfolgt und auch das große und sensible Thema ?Zukunft der Feuerwehren? will weiter diskutiert werden.

Die Flüchtlingsfrage wird uns ebenfalls weiter beschäftigen müssen. Im März folgen die in diesem Jahr so spannenden Landtagswahlen. Im April/Mai wollen wir den Markt mit einem Bürgerfest seiner Bestimmung übergeben. Im Juni folgen erneut die Oldtimer der Ohre-Classics mit Hauptziel Schönebeck und im Sommer gehen wir in das große Jubiläum des 20. Schönebecker Operettensommers auf dem Bierer Berg.

Schon bald folgt der jährliche Sportlerempfang und wir setzen auch unsere wieder regelmäßigen Bürgerversammlungen in den Stadtteilen sowie unsere Zusammenarbeit und den Erfahrungsaustausch mit der einheimischen Wirtschaft fort.

Meine sehr geehrten Damen und Herren, es gibt viel zu tun, wer wüsste dies besser als Sie alle hier, die sie vor mir sitzen. Packen wir es also an! Wir alle können stolz auf diese Stadt sein, die es nicht immer leicht hatte. Machen wir auch 2016 unsere Stadt schöner, besser und lebenswerter! Ich wünsche Ihnen allen ein gesegnetes, friedliches, gesundes und glückliches Jahr 2016!"