London: Auszeichnung für Elbauenbrücke/Vom A-Mast zum A-Pylon

Beispiel größter Ingenieurskunst?, sagte Sachsen-Anhalts Verkehrsminister Thomas Webel  bei der Enthüllung der Preistafel. ?Was die Planer und Erbauer der Brücke hier erschaffen haben, verdient höchste Anerkennung und wir können stolz darauf sein, einen solchen ?Hingucker? in unserem Land zu haben?. Webel weiter: ?Sie ist zum Wahrzeichen der Stadt geworden, passt sich gut in die Umgebung ein und ist als Schrägseilbrücke sehr rar in Deutschland.? Die Entscheidung der Jury sei für alle Beteiligten, angefangen beim beauftragten Planungsbüro, über die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Landesstraßenbaubehörde bis hin zu den Baufirmen eine Wertschätzung ihrer präzisen Arbeit, vor allem aber auch ihres Mutes, dieses nicht alltägliche, jedoch sehr ästhetische Bauwerk zu schaffen, betonte Webel. Der Brückenbau gelte bis heute als Königsdisziplin des Ingenieurbaus, sagte der Präsident der Ingenieurkammer Sachsen-Anhalt, Jörg Herrmann. ?Brücken sind als Teil der technischen Infrastruktur Ausdruck der Innovationskraft unserer Gesellschaft und ihrer Ingenieure. Planung, Gestaltung, Umgang mit Natur und gebauter Umgebung, Wirtschaftlichkeit und technische Funktionalität finden in guten Brücken eine überzeugende Balance und entfalten Symbolkraft für die Baukultur in Deutschland.? Anlässlich der heutigen Veranstaltung ist Minister Webel auch mit der Ehrenmitgliedschaft in der Ingenieurkammer Sachsen-Anhalt ausgezeichnet worden. ?Damit würdigen wir die großen Verdienste Thomas Webels um die Ingenieurkammer und den Berufsstand?, sagte der Kammerpräsident in seiner Laudatio. Der Structural Award 2014 wurde durch das ?Institution of Structural Engineers? mit Sitz in London verliehen. Eigenen Angaben zufolge ist das Institut eine Vereinigung des Bauwesens mit 27.000 Mitgliedern aus 105 Ländern. Den zweiten Platz belegte übrigens eine chinesische Großbrücke. Die Institution akkreditiert Bauingenieure/Statiker und gibt u.a. eine monatlich erscheinende Zeitschrift heraus (The Structural Engineer). Als Kernaufgabe sieht die Institution den Schutz des Bauingenieurberufes und die Aufrechterhaltung der professionellen Standards. Die OU Schönebeck wurde in drei Abschnitten gebaut.

  1. Von der Anschlussstelle der A 14 bis zur L 65 (Calbe-Schönebeck). Länge: 5,6 Kilometer, Kosten: 8,1 Millionen Euro. Seit 24. Mai 2005 befahrbar.
  1. Von der L 65 bis zur L 51 (Schönebeck-Barby). Länge: 5,45 Kilometer, Kosten: 14,2 Millionen Euro. Verkehrsfreigabe war am 27. April 2009.
  1. Weiterführung der Trasse bis zur Elbauenbrücke, einschließlich Vorlandbrücken, sowie Anbindung an die B 246a. Länge: 2,7 Kilometer, Kosten rund 45 Millionen Euro.

Die Elbauenbrücke (Baubeginn 2010) ist eine Pylonbrücke mit je einer Vorlandbrücke auf jeder Seite. Länge: 1.128,50 Meter Breite: 11,6 Meter. Der Pylon ist gut 73 Meter hoch. Das Bauwerk wurde Ende August 2013 für den Verkehr frei gegeben. Das von ?Leonhardt Andrä und Partner? LAP, Stuttgart, geplante Bauwerk ist nun also die Gewinnerin des in London vergebenen Structural Award 2014 in der Kategorie ?Highway or Railway Bridge Structures? (?Straßen- und Eisenbahnbrücken?). Der Structural Award wird von der Institution of Structural Engineers, einer weltweit tätigen Berufsorganisation für konstruktiven Ingenieurbau, verliehen. Sie ist im Vereinigten Königreich ansässig und hat über 23.000 Mitglieder in 105 Staaten. Die Institution fördert und zeichnet professionelle Bauingenieure aus. Gelobt wurden die elegante Ausführung der Brücke sowie die Anpassung an die landschaftliche Umgebung. Bauherr der Schönebecker Elbauenbrücke war die Landesstraßenbaubehörde Sachsen-Anhalt. Die Elbauenbrücke erfreut die Betrachter wie Benutzer. Der zwischen den Elbdeichen stehende Brückenzug gliedert sich in einer 309 m lange südliche Vorlandbrücke, einer 489 m langen Hauptbrücke über die Elbe und einer 331 m langen nördlichen Vorlandbrücke. Die Hauptbrücke ist eine Schrägkabelbrücke aus Stahlverbund mit 185 m Hauptspannweite und einem A-Pylon.