Machbarkeitsstudie zum Ausbau von Hochleistungsdatennetze (NGA-Netz) in der Einheitsgemeinde

die vorhandenen Strukturen der derzeitigen Breitbandnetze im Stadtgebiet. Dazu gehört die nahezu flächendeckende Grundversorgung von mindestens 2MBit/s in der Einheitsgemeinde (Plötzky, Pretzien, Ranies und Elbenau) und der zukünftige Ausbau von vorrangig Next-Generation-Access-Netzen (NGA).

Der Zugang zu leistungsfähigen Informations- und Kommunikationssystemen ist ein wichtiger Standortfaktor für die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung von Städten und Gemeinden. Die möglichst flächendeckende Versorgung mit einem bezahlbaren und leistungsfähigen Breitbandinternet ist deshalb Ziel der Landesregierung Land Sachsen-Anhalt und auch der Stadt Schönebeck (Elbe).
Highspeed-Breitbandnetze sind die künftigen Verbindungen unserer wirtschaftlichen und sozialen Infrastruktur. Ihr Ausbau ist eine der Herausforderungen der nächsten Jahre. Um die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschafts- und Wohnstandortes der Stadt Schönebeck zu sichern, ist der Ausbau von Hochleistungsdatennetzen zwingend erforderlich. Die Verfügbarkeit von geeigneten Medien spielt für eine zeitnahe Standortentscheidung eine große Rolle. Viele Unternehmen wollen familiengerechte Heimarbeitsplätze anbieten oder Mobil unterwegs arbeiten können.

Die derzeitigen Breitbandnetze im Stadtgebiet stoßen allgemein an ihre Grenzen und ein Ausbau von NGA-Netzen ist nach einer vom Amt für Wirtschaftsförderung durchgeführten Recherche von den im Stadtgebiet tätigen Netzbetreibern (Telekom, Vodafon, MDDSL, MDCC) nicht vorgesehen. Auch das neu verlegte Kabelnetz von Kabeldeutschland beziehungsweise der Einsatz der sogenannten Vectoring-Technik der Telekom sichert nicht die Zukunftsfähigkeit. Gleichzeitig wächst der Bedarf an leistungsfähigen Hochgeschwindigkeitsnetzen insbesondere bei den ansässigen Unternehmen, Freiberuflern und privaten Haushalten. Die Unternehmen aus den Gewerbegebieten "Barbyer Straße, Grundweg, Barbarastraße, Geschwister-Scholl-Str., Stremsgraben, Hafen Frohse und Industriepark West" sind an die Stadt mit der Forderung herangetreten, ein zukunftsfähiges Hochleistungsnetz aufzubauen, da die derzeitigen Netzanbieter bezahlbare Breitbandgeschwindigkeiten über 50 Mbit/s nicht anbieten. Ein weiteres Problem ist, dass in den überwiegenden Gewerbegebieten nur bezahlbare Geschwindigkeiten 2 bis 16 MBit/s anliegen, im Industriepark "West" nur Breitbandinternet im Download unter 1 MBit/s. Auch aus den privaten Haushalten wird der Ausbau der nächsten Breitbandnetzgeneration gefordert. Dies hat auch die Wohnungswirtschaft erkannt, weil gerade die junge Generation die Wohnungsauswahl nach vorhandenen schnellen Breitbandgeschwindigkeiten auswählt.
Der Ausbau eines eigenen NGA-Netzes (FTTB, FTTH) sollte deshalb das Ziel der Stadt sein. Solch ein kommunales Netz lässt sich durch längere Abschreibungszeiten (10 bis 20 Jahre) und der Förderung von Leerrohrtrassen im Rahmen der NGA-Breitbandförderung (Aufgreifschwelle über 25 MBit/s) des Landes wirtschaftlich darstellen.

Um diese Zukunft nicht zu verpassen, fanden bereits mehrere Gespräche zwischen dem Amt für Wirtschaftsförderung und Tourismus, Institut für Informations- und Kommunikationstechnik (I2KT), Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt (MLU), Ministerium für Wissenschaft und Wirtschaft (MWW), Staatskanzlei und den Stadtwerken Schönebeck (SWS) zum Ausbau eines kommunalen NGA-Netzes statt.
Das Land Sachsen-Anhalt stellt für den Ausbau von Hochleistungsdatennetzen Fördermittel zur Verfügung, welche an eine Machbarkeitsstudie gekoppelt sind. Schönebeck (Elbe) ist mit dieser Machbarkeitsstudie zum Ausbau von Hochleistungsdatennetze als einer der ersten Städte in Sachsen-Anhalt dabei. Diese Studie wurde mit einem Stadtratsbeschluss am 16.05.2013 auf den Weg gebracht. Nach der erfolgten Angebotseinholung und dem Antrag auf Förderung wurden die weiteren Schritte eingeleitet. So konnte der Vertrag über die Zahlung eines Zuschusses mit den Stadtwerken Schönebeck und der Vertrag über die Studie mit der I2KT abgeschlossen werden. Als nächster Schritt wird nun eine Machbarkeitsstudie durchgeführt. Diese Studie beinhaltet eine umfassende Analyse des IST-Standes und die erforderliche Planungsgrundlage zum Ausbau eines Hochleistungsdatennetzes (SOLL-Standes). Ziel der Stadt ist es, eine praxisnahe Lösung hinsichtlich der Versorgung mit Hochleistungsbreitband für die gesamte Einheitsgemeinde zu konzipieren. Eine Machbarkeitsstudie soll die Grundlage für ein qualifiziertes und wirtschaftlich tragfähiges Realisierungskonzept zum Aufbau eines hochleistungsfähigen Breitbandnetzes in der Stadt Schönebeck sein, über die Dienste mit sehr hohen Datenübertragungsraten angeboten werden können. Aufbauend auf den Ergebnissen der Studie sollen Möglichkeiten für Investitionen geschaffen werden, die den lokalen Gegebenheiten Rechnung tragen und einen wirtschaftlichen Betrieb der Breitbandinfrastruktur ermöglichen.